16 Feb.

Hordel vom Durchgangsverkehr entlasten

Die Kappskolonie Hordel ist ein in jeder Hinsicht besonderes Wohnviertel von Bochum. Zunächst war die Dalhausener Heide, so der offizielle Name, eine abgeschlossene Siedlung, die nur über eine Schranke zu erreichen war. Gebaut wurde die Siedlung im Stil einer Gartenstadt zwischen 1907 und 1915 für die Belegschaften der Krupp-Zechen Hannover und Hannibal.

Durchfahrtsverbot Sechs-Schwestern-Straße

Autoverkehr war zur damaligen Zeit in den Planungen nicht vorgesehen, entsprechend schmal wurden die Straßen und Wege angelegt. Für Durchgangsverkehr wurden die Straßen nicht ausgelegt. Doch Verkehr sucht sich seine Wege, heute kürzen viele, die Richtung Wanne-Eickel, Herne und Gelsenkirchen wollen von der Dorstener Straße kommend durch das Wohngebiet ab. Die Stadt reagierte mit Schildern, die die Durchfahrt verbieten und nur den Anwohnern ein Befahren gestatten, doch die werden ignoriert. Eine Kontrolle durch die Polizei ist selten. Die Lage verschärfte sich weiter als die Hordeler Straße für die Durchfahrt gesperrt wurde und als alternative Abkürzung wegfiel.

Durchgangsverkehr trotz Verbot

Besonders die Anwohner der Sechs-Schwestern-Straße empfinden den Verkehr als schwere Einschränkung für ihre Wohnqualität. Die Straße ist so schmal, dass an viele Stellen kaum Gegenverkehr möglich ist. Die Autos weichen auf die Bürgersteige aus. Es wird zu schnell gefahren. Für eine schmale Wohnstraße ist die Verkehrsbelastung zu hoch. Für Kinder und Ältere wird der Verkehr zur Gefahr. Die Kennzeichen verraten, kaum ein Auto, das durch die Straße fährt, wird einem Anwohner gehören, viele Fahrzeuge tragen “GE”, “HER” oder “WAN”.

Im Rahmen ihrer Straßengestalter-Aktion haben die STADTGESTALTER sich vor Ort die Lage angeschaut, mit den Anwohnern geredet und ein Konzept erarbeitet, mit dem es möglich wäre, den Durchgangsverkehr aus der Kappskolonie zu verbannen. Weiterlesen

09 Feb.

Spaßbad am Westkreuz, Schulschwimmbad am Kortumpark

Der Chef der Wasserwelten (Bochumer Bäder Betriebsgesellschaft), Berthold Schmitt schlägt vor in Bochum ein Großbad zu bauen. Dafür müssten einige der maroden Hallenfreibäder geschlossen werden. 440.000 Besucher soll das Spaßbad pro Jahr anlocken. So viele Besucher können alle 4 Hallenfreibäder heute zusammen nicht aufweisen. Neben dem Spaßbadbereich soll das Großbad eine Schwimmhalle (Funktionsbad) für Schulen und Vereine. besitzen. 40-45 Mio soll der Bau eines solchen Bades kosten, aber nur noch 1 Mio. Euro an städtischen Zuschüssen verschlingen. Einen ganz ähnlichen Vorschlag für ein Zentralbad im Westpark hatten die STADTGESTALTER bereits 2015 gemacht (Ein zentrales Schwimmbad für Bochum und Wattenscheid).

Ein Großbad in Höntrop

Erste Überlegungen sehen vor, das Großbad in den Südpark in Höntrop zu bauen, als Ersatz für das Hallenfreibad dort. Doch die Sache hat einen gewaltigen Haken. Der Südpark liegt, betrachtet man ganz Bochum und Wattenscheid, am Rande der Stadt, er ist schlecht erreichbar, besitzt keine leistungsfähige ÖPNV-Anbindung und es fehlen für 440.000 Besucher ausreichend Parkplätze. Auch eine neue Zufahrtsstraße zum Bad müsste gebaut werden, die Anwohner wehren sich bereits jetzt gegen das Bad und mehr Besucherverkehr (WAZ vom 31.01.19).

Zwar ist der Park landschaftlich für ein Großbad mit Saunalandschaft, Allwetterbecken, Rutschenturm und Freibad- und Fitnessbereich bestens geeignet, doch die für ein Großbad erforderliche zentrale Lage fehlt. Zudem wären weitere 10-20 Mio. über die Baukosten des Bades hinaus erforderlich, um es optimal an den Stadtverkehr anzuschließen und ausreichend Besucherparkplätze zu schaffen. Hinzu kommt, es ist kaum möglich die Schüler aus ganz Bochum mit Bussen zum Südpark zu fahren, die Anfahrtszeiten wären von den meisten Schulen zu lang.

Ein Großbad muss zentral liegen und gut erreichbar sein

Der Südpark-Standort scheidet somit für ein Großbad aus. Ein Großbad muss zentral im Stadtgebiet liegen und für alle Menschen, die in der Stadt wohnen oder aus dem Ruhrgebiet kommen und von den vielen städtischen Schulen gut erreichbar sein. Sonst lassen sich die angestrebten Besucherzahlen mit denen die Kosten des Bades quer subventioniert werden sollen, nicht erreichen.

Idealer Standort am Westkreuz

Standort Großbad

Die STADTGESTALTER haben daher das Stadtgebiet nach einem Standort für ein Großbad abgesucht, wie es die Wasserwelten planen und kamen so auf einen Standort, direkt nördlich des Westkreuzes (siehe Plan). Weiterlesen

02 Feb.

Hochstraße könnte zur StreetArt-Galerie mit hohem Kultfaktor werden

Die Hochstraße in Wattenscheid ist eines der größten Sorgenkinder in Wattenscheid. Im Ergebnisbericht zum Stadtteilumbau Wattenscheid wird die Straße wie folgt beschrieben: “Als Wohnlage sind die durch Gründerzeitbebauung geprägten Straßenzüge Hochstraße und Bochumer Straße besonders bedenklich. Durch das hohe Verkehrsaufkommen und die Straßenbahn ist das Wohnen sehr lärmintensiv. Der sich seit mehreren Jahren abzeichnende Trading-Down-Prozess nimmt immer mehr Gestalt an: Neben Ein-Euro-Shops, Spielhallen, Kiosken und Imbissen haben sich vermehrt Second-Hand-Geschäfte oder verschiedene Kleingewerbebetriebe angesiedelt. Zahlreiche Ladenlokale stehen leer oder sind teilweise unfachmännisch als Wohnraum umgenutzt worden. …. Die Funktion eines ansprechenden, einladenden Stadtteilentrees und einer guten Wohnlage erfüllt dieser Straßenzug nicht mehr.” (ISEK Wattenscheid, S.133).

Urbanisten und Schnellbus kommen

Wer die Hochstraße gesehen hat, will weg aus Wattenscheid. Jeder Außenstehende fragt sich, wie konnte es zu solchen Zuständen kommen? Die Politik hat über Jahrzehnte weggeschaut, die Verwaltung hat die Abwärtsentwicklung über Jahrzehnte ignoriert. Doch mittlerweile tut sich was, am 16.02.19 eröffnen die Urbanisten in einem leerstehenden Ladenlokal in der Hochstraße 72 WatCraft, einen Ort für Beteiligungsprojekte und urbane Produktion (WatCraft-Zwischennutzung).

Auch haben erste Investoren konkrete Projekte entwickelt, um Immobilien an der Hochstraße für Studentenwohnheime umzubauen. Ab Dezember 2019 wird ein Schnellbus (SB 33) die Hochstraße direkt mit der RUB verbinden (Route Schnellbus), ein Projekt, dass die STADTGESTALTER bereits 2016 vorgeschlagen haben (Studentenexpress) und die Grünen im Rat beantragt hatten.

Für Studenten könnte die Hochstraße ein ideales Pflaster sein. Hier gibt es günstigen Wohnraum, leere Ladenlokale für studentische Angebote, Geschäfte, Kneipen,und was Studenten sonst so nachfragen. Die Hochstraße und angrenzende Straßen könnten sich zu einem Studentenviertel mit Kultfaktor werden.

Bis zu 6 Stockwerke hohe Wandbilder – eine Galerie mit hohem Kultfaktor

Mögliche Fassadenflächen für Wandbilder auf der Hochstraße

Bisher aber fehlt der Hochstraße jede kultige Ausstrahlung. Doch um das zu ändern, haben die STADTGESTALTER eine Idee: Die Hochstraße könnte in eine einzigartige StreetArt-Galerie verwandelt werden. Trostlose Fassaden könnten mit aufwendigen bis zu 6 Stockwerken hohen Wandbilder versehen werden. Weiterlesen

27 Jan.

Sichere Radwege für die Königsallee

Die Königsallee braucht sichere Radwege. Da sind sich eigentlich alle Fraktionen in der Bochumer Politik einig. Die auf den Bürgersteig gepflasterten Radwege sind viel zu schmal, im schlechten Zustand, Radfahrer und Fußgänger kommen sich dauernd ins Gehege, eine sichere Überquerung der Kreuzungen ist für Radfahrer nicht möglich. In Teilen sind die Radwege auf dem Bürgersteig nicht mehr benutzungspflichtig, die Radfahrer weichen auf die Straße aus, es kommt zu Konflikten mit dem Autoverkehr.

Gutachten zu Radwegen liegt seit Februar 2018 vor, wird aber geheim gehalten

Also hat die Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben, das klären soll, wie sichere Radwege auf der Königsallee eingerichtet werden sollen, ohne dass der bestehende Verkehrsfluss auf der Königsallee spürbar eingeschränkt wird. Eine weitere Anforderung war, die Radwege sollen ohne große bauliche Änderungen, im wesentlichen nur mit Änderung der Markierungen eingerichtet werden.

Das Gutachten liegt der Stadt seit Februar 2018 vor. Doch die Verwaltung hält das Gutachten bis heute unter Verschluss, nur Rot-Grün und der Mobilitäsbeirat erhielten davon Kenntnis. Die Opposition musste sich mühsam eine Einsichtnahme erstreiten, durfte dann aber nicht mal Seiten daraus kopieren. Eine Stadtplanung mit Mindestansprüchen an Transparenz und Offenheit geht so nicht vor. Die Verkehrsplanung erfolgt entgegen alle Beteuerung in Bochum leider weiterhin undurchsichtig in Hinterzimmern von Politik und Verwaltung. Gutachten sind, sobald Sie vorliegen, der Politik zugänglich zu machen, damit diese gegebenenfalls weitere Prüfaufträge veranlassen und die Gutachten als Grundlagen für eigene Vorschläge nutzen kann. Die Zurückhaltung von Gutachten behindert die politische Arbeit.

Nach entsprechendem Druck der Opposition gibt die Verwaltung zumindest, einen Teil der Ergebnisse des Gutachtens in der Beantwortung eine Anfrage der CDU preis (Mitteilung 20183393), dort heißt es: “Das Gutachten schlägt vor, die jeweils zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung zu einer überbreiten Fahrspur mit Schutzstreifen für Radfahrer umzumarkieren. Vor den Lichtsignalanlagen soll eine Markierung in zwei Aufstellflächen erfolgen.” Weiterlesen

19 Jan.

WATwurm droht an Untätigkeit der Verwaltung zu scheitern

Seit 2016 bemüht sich die Initiative für den Bau des WATwurms um die Realisierung des Projektes entlang der Fußgängerzone auf der Westenfelder Straße. Über eine Strecke von fast 150 m soll sich ein farbenfrohes bespielbares Mosaikkunstwerk durch die Innenstadt von Wattenscheid schlängeln. Gebaut von Wattenscheider Einwohnern, Vereinen und Initiativen und fachlicher Leitung des Künstlers Heinz Krautwurst. Der Künstler hat mit großem Erfolg bereits die Erstellung eines Spieldrachens in Bochum umgesetzt (Spieldrachenprojekt).

Alles steht für einen Start des WAT-Wurm-Projektes bereit

Die Geschäftsleute der Westenfelder Straße wurden für das Projekt gewonnen. Viele Wattenscheider Einrichtungen, Vereine und Schulen haben bereits Interesse bekundet beim Bau des WATwurms mitzuwirken. Der Künstler hat umfangreiche Skizzen und Kalkulationen erarbeitet (Entwürfe für den WATwurm), war deshalb bereits zweimal vor Ort und um das Projekt mit allen möglichen Beteiligten zu planen. Das Projekt wurde im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Erstellung des Masterplans „Bewegtes und bespieltes Wattenscheid“ vorgestellt und sollte in den Masterplan aufgenommen werden. 650.000 Euro wurden im Masterplan für Projekte „Bespielbare Innenstadt“ bereitgestellt (Masterplan „Bewegtes und bespieltes Wattenscheid“). Davon sollte auch der WATwurm finanziert werden.

Die Bezirksvertretung Wattenscheid wollte zunächst am 03.07.18 darüber entscheiden, ob sie die Idee des WAT Wurmes unterstützt und die Verwaltung beauftragt, “die technische Realisierbarkeit des Projektvorschlages WAT-Wurm in der Wattenscheider Fußgängerzone zu prüfen und eine Finanzierung über das Budget des Masterplanes „Bewegtes und bespieltes Wattenscheid“ zu ermöglichen” (Vorlage 20181141)

Die Bezirksvertretung bekundete die Bereitschaft das Projekt zu unterstützen, sofern die Verwaltung bis zur Sitzung der Bezirksvertretung am 18.09.18 noch offene Grundstücksfragen, Leitungsverläufe, Feuerwehrzufahrten und eine Einbindung in ein Verkehrskonzept, was das bislang ungestörte rechtswidrige Befahren der Fußgängerzone verhindern soll, klären würde (Niederschrift zur Sitzung der Bezirksvertretung am 03.07.2018). Weiterlesen

12 Jan.

Seilbahnen für das Ruhrgebiet

Nach Bochum, Wuppertal, Oberhausen, Düsseldorf, Ratingen, München, Stuttgart, Köln, Wiesbaden und Bonn sowie einigen anderen Städten wird jetzt auch in Dortmund über urbane Seilbahnen nachgedacht (Eine Seilbahn sollte Dortmunds Lösung bei der Verkehrswende sein, RN vom 07.01.19).

NRW will den ÖPNV- und Radverkehr ausbauen um den Autoverkehr zu halbieren

Der Druck auf die Städte über Alternativen zum Autoverkehr nachzudenken wird beständig größer. Das gilt besonders für das Ruhrgebiet. Die Straßenflächen sind erschöpft, weitere Flächen für zusätzliche Straßen oder Parkraum sind nicht vorhanden. Die Menschen stören sich an den Folgen des Verkehrs: Staus, zu viel Verkehrslärm, zugeparkte Geh- und Radwegen, zu viele Einschränkungen für Fußgänger und Radfahrer. Dazu kommt, der dringende Bedarf die Ziele der Luftreinhaltepläne zu erreichen um Fahrverbote zu vermeiden.

Doch gerade im Ruhrgebiet fehlt es an Alternativen zum Auto. Der ÖPNV wurde über Jahrzehnte vernachlässigt.In den meisten Kreisen und Städten des Ruhrgebietes werden immer noch über 60% der Wege mit dem Auto zurückgelegt, im Durchschnitt 53% (Umweltbericht Ruhr 2017) in deutschen Großstädten außerhalb des Reviers sind es in der Regel nur 30-40%.

Das Land NRW will den Pkw-Anteil in Ballungsräumen langfristig auf 25% reduzieren (ohne Zieljahr, Klimaschutzplan Nordrhein-Westfalen). Das Wuppertal Institut empfiehlt der Metropole Ruhr, dass bis zum Jahr 2035 jeweils ein Viertel aller Wege zu Fuß, mit dem Rad, mit dem ÖPNV und mit dem
Auto zurückgelegt werden sollen (Metropole Ruhr, Grüne Hauptstadt Europas).

Der gewünschte schnelle und deutliche Ausbau des ÖPNV-Netzes ist mit herkömmlichen Verkehrsmitteln nicht möglich

Wie will man diese Ziele erreichen ohne ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz? Weiterlesen

06 Jan.

Selbst knallen oder Großfeuerwerk

Wie jedes Jahr zu Silvester haben in Bochum die Menschen das neue Jahr mit einem zünftigen Silvesterfeuerwerk begrüßt (Bochumschau Feuerwerk Silvester 2019 vor dem Schauspielhaus).

Einige lieben die Knallerei, andere können ihr nichts abgewinnen

Doch immer mehr Menschen können der privaten Knallerei nichts abgewinnen. Laut Radio Bochum hat die private Böllerei zu diesem Jahreswechsel abgenommen (Radio Bochum 02.01.2109). Vielen Einwohnern der Stadt ist die Böller zu laut, sie fühlen sich unwohl, fürchten um die Tiere, die mit dem Geknalle nicht zurecht kommen und monieren die ihrer Ansicht nach sinnlosen Ausgaben. Ist die Knallerei vorbei, beschweren sich viele, die Stadt sähe aus wie ein Schlachtfeld, der USB kann nicht überall gleichzeitig die Überreste der Feuerwerke beseitigen. Allein am Platz vor dem Schauspielhaus entsteht zum Jahreswechsel eine halbe bis ganze Tonne Silvestermüll (Radio Bochum 02.01.2019). Zudem weist das Umweltbundesamt
kritisch auf die hohen die hohen Feinstaubwerte zum Jahreswechsel hin. Dazu kommt es durch das Abfeuern der Raketen und Böller zu Sachschäden, im schlimmsten Fall zu Personenschäden. Weiterlesen

22 Dez.

Drei Vorschläge für Gerthe

“Gerthe ist das Dorf in der Stadt!” zu diesem Ergebnis sind die Bürger in drei Workshops im Jahr 2017 gekommen, bei denen Ideen und Vorschläge für Verbesserungen im Stadtteil gesucht wurden (Handlungsleitfaden Gerthe)

Markt und Fußgängerzone sind die größten Baustellen

Gerthe hat fast alles, was ein Stadtteil braucht. Vieles erledigen die Menschen im Stadtteil, die Identifikation mit dem Stadtteil ist groß, es gibt eine gute kleinstädtischen und aktive Nachbarschaft. Fußgängerzone und Markt geben allerdings kein gutes Bild ab. Anders als die Bewohner eines Dorfes, kaufen viele Gerther nicht im Stadtteilzentrum ein. Sie treffen sich nicht dort und verbringen im Ortszentrum nur selten Zeit. Für diese Zwecke fährt man, in der Regel mit dem Auto, woanders hin, zu Discountern oder Einkaufszentren abseits der Wohngebiete oder in andere Stadtteile oder Städte. In der Folge veröden Markt und Fußgängerzone immer mehr. Leerstände prägen das Bild. Der Wochenmarkt hat gerade noch drei Stände (Gerthe – Defizite und Entwicklungsschwerpunkte).

Gerthe-West: 800 bis 1.000 neue Einwohner für Gerthe

Zum Einzugsbereich von Gerthe gehören auch die Wohngebiete im Nordwesten von Hiltrop, die direkt an das Gerther Stadtteilzentrum grenzen. Hier an der Grenze zu Gerthe soll nunmehr ein Wohngebiet mit 800 – 1.000 Menschen entstehen (Wohnbaufläche Gerthe-West). Die geplanten Neuansiedlungen war 2017 leider nicht Gegenstand der Bürgerworkshops, obwohl diese die Entwicklung von Gerthe wesentlich beeinflussen werden. Viele Bürger wenden sich jetzt gegen die geplante Bebauung, weil sie eine großflächige Vernichtung von Grün- und Freiflächen befürchten. Die Bebauung muss also zusammen mit den Bürgern vor Ort geplant werden. Wichtig ist auch, dass dabei Gerthe und die angrenzenden Wohngebiete in Hiltrop als ganzes betrachtet werden und der Handlungsleitfaden von 2017 weiter entwickelt wird.

Auch müssen weitere Maßnahmen entwickelt werden, die insbesondere eine Belebung von Markt und Fußgängerzone zur Folge haben. Nachdem der Erhalt des Verwaltungsgebäudes Lothringen gelungen ist und der Neubau des Schulzentrums auf den Weg gebracht wurde, muss dieses Problem dringend angegangen werden. Die Im vorliegenden Handlungsleitfaden aufgelisteten Maßnahmen werden dazu nicht ausreichen. Die Probleme Müssen grundlegender angepackt werden. Weiterlesen

15 Dez.

Drei Ansätze für mehr Bürgerbeteiligung

Zur Aldi-Neueröffnung kommen hunderte, weil es die Bananen 5 Cent billiger als üblich gibt, wenn es um eine Veranstaltung geht, bei denen Bürger die Zukunft ihres Stadtteils mitgestalten können, kommen selten mehr als hundert und die Hälfte der Anwesenden gehören zur Verwaltung oder zu politischen Gruppierungen.

Die Verwaltung bemüht sich mit allen möglichen Formaten die Menschen zur Beteiligung anzuregen, doch wirklich durchschlagenden Erfolg hat sie nicht.

Warum beteiligen sich nur so wenig Bürger?

Das hat zum einen historische Gründe. Es gibt im Ruhrgebiet keine gewachsenen Beteiligungsstrukturen. In Städten, die über Jahrhunderte gewachsen sind, waren die dort lebenden Menschen und Familien über Jahrhunderte an der Entwicklung der Stadt beteiligt, haben diese befördert, darüber mitbestimmt und sich immer eingemischt. Veränderungen in einer Innenstadt waren z.B. in gewachsenen Städten wie Aachen oder Münster nie ohne die Kaufleute möglich, viele Entwicklungen haben die Kaufleute selbst angestoßen.

Im Ruhrgebiet war das anders. Industriebetriebe haben lange bestimmt, wo was gebaut wird, wo gearbeitet wird, wo gewohnt und wo die Verkehrslinien lang führen. Die Menschen, die zum Arbeiten herkamen, waren nie an den Entscheidungen beteiligt. Sie sind es gewöhnt, dass immer jemand anders entscheidet, was auf der Arbeit getan wird, am Wohnort oder im Stadtviertel. Daraus wiederum folgt die Haltung, dass der Arbeitgeber, der Vermieter oder die Politik, dafür zu sorgen haben, dass die Dinge laufen, die Bürger sehen sich daran nicht beteiligt, auch nicht in der Pflicht sich selbst einzubringen oder einzumischen.

Auf der anderen Seite hat auch die Politik sich bis vor kurzem nie in einer gestaltenden Rolle gesehen. Die haben die Unternehmen übernommen oder die Verwaltung. Die Politik hat über Jahrzehnte kaum mehr getan, als das abgenickt, was ihr vorgelegt wurde. Dabei war die Qualität der Stadtplanung häufig unterirdisch, wie man an vielen Orten der Stadt sehen kann. Beispielhaft seien August-Bebel-Platz, Buddenbergplatz oder das in jeder Hinsicht unzureichende ÖPNV-Netz genannt. Weiterlesen

08 Dez.

Buddenbergplatz – Vom Platz zur Mobilitätsstation

Der Buddenbergplatz im Süden des Hauptbahnhofs ist einer der trostlosesten und hässlichsten Plätze der Stadt Bochum. Viele Menschen fühlen sich hier unsicher und halten sich nicht gerne auf dem Platz auf. Dabei ist der Platz für die Attraktiv öffentlicher Verkehrsmittel wichtig. Bisher schreckt der Platz die Menschen ab den Hauptbahnhof von Süden aus zu betreten, dabei sollte er sie motivieren Bus und Bahn zu benutzen.

Ein wesentliche Frage der Innenstadtentwicklung lautet, wie kann der Stadt umgestaltet werden, damit sich die Menschen gerne dort aufhalten?

Bereits 2009 gab es für den Platz bereits erste Umgestaltungsvorschläge, die aber mangels Qualität und Finanzmittel aufgegeben wurden (Beschlussvorlage 20090785). Die folgende Umgestaltung war dann halbherzig und konnte an den eigentlichen Problemen und der nicht vorhandenen Aufenthaltsqualität nichts ändern. Nach massiven Beschwerden, der Platz entwickle sich mehr und mehr zu einem Angstraum (WAZ vom 05.04.18) hat der Oberbürgermeister eine erste Initiative gestartet wie der Platz sicherer und sauberer werden soll (WAZ vom 13.11.18). Zur letzten Sitzung hat die CDU einen Antrag in den Rat eingebracht, mit dem die Verwaltung beauftragt werden soll ein neues bauliches Gestaltungskonzept für den Buddenbergplatz zu erarbeiten (Antrag 20163121).

Die Fraktion “FDP und Die STADTGESTALTER” unterstützt diesen Vorstoß und schlägt ergänzend vor zu prüfen wie der Markt an einen attraktiveren Standort verlegt werden kann (Antrag 20183251).

Vom Platz zur Mobilitätsstation

Mobilitätsstation, Ansicht Fassade, Blick Ferdinandstraße

Die STADTGESTALTER legen jetzt einen ersten Vorschlag für eine konkrete Umgestaltung vor (3D-Visualisierung). Die Grundidee dieses Vorschlages ist es den Buddenbergplatz in eine Mobiltätsstation umzuwandeln. Weiterlesen