22 Sep

Paketzustellung mit Seilbahn und Lastenrad

Sie sind besonders an verkehrsreichen Straßen ein Ärgernis, Pakettransporter. Sie halten in zweiter Reihe, blockieren den Verkehr, fahren dann 200 Meter weiter halten wieder und erneut steht der Verkehr und alle nachfolgenden Fahrzeuge müssen abbremsen, um langsam an dem Transportfahrzeug vorbei zu kommen. Auch Radfahrer sind nicht gut auf die Transporter zu sprechen, stehen sie nicht selten auch auf dem Radweg.

Wie bekommt die Stadt die Pakettransporter aus der Stadt?

Also bemühen sich viele Städte um Lösungen, die die Transporter in der Stadt überflüssig machen sollen. Denn die Ausweisung von zusätzlichen Ladezonen erweist sich als unpraktikabel. Häufig fehlt der Platz für solche Zonen, sind sie vorhanden, sind die Halteplätze vielfach nicht nutzbar (Laut Studie der Städte Köln und Leverkusen in 81% der Fällen) weil andere sie anderen zum Parken und Halten missbrauchen.

Mikrodepots und Lastenräder

Lastenrad mit Containerbox, Foto DHL

In Berlin, Nürnberg, Cottbus, München, Stuttgart, Ludwigsburg, Heilbronn, Rostock und einigen anderen deutschen Städten wurde von den großen, in Deutschland tätigen KEP-Dienstleistern (KEP = Kurier-, Express und Pakettransport: DHL, UPS, DPD, Hermes, GLS und andere) erfolgreich eine anderes Konzept getestet: Mikroverteilzentren in Verbindung mit Lastenrädern. Die zu transportierenden Güter werden an kleine Verteilzentren im Verteilgebiet geliefert, dort werden die Transportgüter in 80x120x100cm große, rollbare Containerboxen umgeladen, die dann auf Lastenfahrräder geladen werden (Lastenrad mit Containerbox), mit denen die Zustellung im Umkreis von 3 km erfolgt. In Bochum betreibt GLS bereits ein Mikrodepot für Zustellungen mit dem Lastenrad in der Innenstadt (WAZ vom 20.10.2017). Weiterlesen

14 Jul

Internationale Gartenbauausstellung mit Seilbahn

Die Internationale Gartenausstellung (IGA) wird 2027 in der Metropole Ruhr stattfinden (Landesregierung gibt Grünes Licht). 200 Millionen Euro sollen im Rahmen der IGA in die Infrastruktur des Ruhrgebietes investiert werden. Bochum könnte zu einem Schwerpunkt der IGA werden, denn anders als Dortmund, Essen und Gelsenkirchen war Bochum noch nie Veranstaltungsort einer Gartenschau.

Das bisherige IGA-Konzept in Bochum überzeugt noch nicht

Im Rahmen der Bewerbung hat Bochum sich bisher nur auf der zweiten Ebene in das Vorhaben eingebracht. Die Stadt hat zehn Parks, Friedhöfe sowie das Freizeitzentrum Kemnade als Orte für Gärten vorgeschlagen (Projekt- und Finanzplan IGA).

Leider liegen die bisher vorgeschlagenen Orte sehr weit auseinander, so dass ein zusammenhängender Besuch, trotz der Idee einer Parkroute, die einen Teil der Orte verbinden soll, nur sehr schwer möglich und damit relativ unattraktiv sein dürfte. Mit dem bestehenden Konzept wird sich zwar das Ziel erreichen lassen mit den bisher kalkulierten 7 Mio. Euro IGA-Fördermitteln für Bochum einige schwer vernachlässigte Parkanlage wieder auf Vordermann zu bringen, viele von den insgesamt für die gesamte IGA im Ruhrgebiet erwarteten 2,6 Mio. Besuchern wird die Stadt mit diesem Konzept jedoch nicht nach Bochum locken können.

Seilbahnen sind fester Bestandteil von Gartenschauen

Seilbahn Bundesgartenschau Koblenz (Foto: Wolkenkratzer)

Traditionell wird für Gartenschauen eine Seilbahn errichtet, damit die Besucher die Gärten komfortabel erreichen und aus der Luft genießen können. Eine Seilbahn gab es entsprechend auch bei der letzten IGA in Berlin und der Bundesgartenschau in Koblenz. Weiterlesen

09 Jun

Optimierte Busanbindungen für RUB, UniCenter und Hochschule

Über 25 Minuten braucht man von der Hustadt zu Fuß bis zu Ruhr-Universität (RUB). Auch das UniCenter ist von der Hustadt nicht mal eben zu Fuß zu erreichen. Sechs Buslinien halten am UniCenter und der RUB-Haltestelle, direkt an den Gebäude-Reihen der RUB gibt es allerdings bisher keinen einzigen Bushalt, weder im Osten noch im Westen. Die Hochschule fährt nur ein Bus an. 8-10 Minuten brauchen die Studierenden von der Hochschule bis zur Haltestelle der U35. Noch schlechter ist der Nahverkehrsanschluss des Technologie-Quartiers. Auch die Hustadt selbst ist ein Stiefkind im öffentlichen Nahverkehrsnetz der Stadt. Busse umfahren den Stadtteil, Kein Bus hält direkt am Brunnen-, Hufeland- oder Buschey-Platz.

Bessere Anbindung von Hustadt, UniCenter, UniCenter und RUB an das Busnetz erforderlich

Verfolgt man das Ziel, dass wieder mehr Studierende in die Hustadt ziehen und mehr Bewohner von der Hustadt und Studierende das UniCenter aufsuchen, benötigt der Stadtteil besssere Nahverkehrsanbindungen zwischen RUB – UniCenter und dem Zentrum der Hustadt.

Die STADTGESTALTER haben daher einen neuen Vorschlag erarbeitet, wie sich das Busverkehrsnetz optimieren lässt (Plan zu Optimierung des Busverkehrs). Neue Möglichkeiten ergeben sich auch weil die RUB plant, die Parkhäuser der Zentralachse der RUB zu sanieren. Weiterlesen

03 Feb

Bogestra oder Seilbahnunternehmen

Während die Stadt im Rahmen des Verkehrskonzeptes für den Bochumer Süd-Osten derzeit Nutzen und Kosten auch von Seilbahnlinien zwischen Laer/ Mark 51°7, RUB/ Hochschule und Langendreer (West) prüfen lässt, stellt sich sich die Frage, wer denn ein Seilbahnnetz in Bochum betreiben sollte.

Bogestra zeigt kein Interesse an Seilbahnbetrieb

In Bochum wird der Nahverkehr auf der Schiene und mit Bussen von der Bogestra organisiert. Viele Politiker trauen dem Unternehmen jedoch nicht zu neben Bus-, Straßen- und Stadtbahn noch ein weiteres Verkehrssystem zu betreiben. Dabei ist der Betrieb von Seilbahnen eigentlich technisch nicht kompliziert, auch in den technisch weniger versierten Schwellenländern Südamerikas läuft der Betrieb problemlos. Betrieb und Wartung von Seilbahnen findet vor Ort statt, ein Betriebshof muss für die Seilbahn nicht eingerichtet werden, pro Linie gibt es nur eine Antriebsstation. Das vereinfacht Betrieb und Wartung deutlich.

Allerdings zeigt auch die Bogestra selbst bisher kein Interesse eine Seilbahn zu betreiben. Sie sieht ihre Aufgabe allein in der Verwaltung und dem Betrieb des vorhandenen Nahverkehrsnetzes, substanzielle Pläne dieses zu erweitern oder das Geschäftsfeld im Sinne der Stadt auszubauen, verfolgt die Bogestra nicht.

Unter diesen Umständen ist es nicht sinnvoll einem Unternehmen den Betrieb eines für die Stadt neuartigen Nahverkehrssystems zu übertragen. Es ist besser den Betrieb anderweitig zu organisieren. Ein anderes Betreibermodell verspricht zudem weitere Vorteile Weiterlesen

24 Jun

Fünf besondere Plätze für die Innenstadt

Die Stadt möchte die Fußgängerzone erweitern. Die Viktoriastraße vom Husemannplatz bis Rathausplatz soll zur zusätzlichen Einkaufsmeile oder, wie es die Verwaltung formuliert, zu einem „frequenzbringenden Rückgrat der Innenstadt“, entwickelt werden (Grundsatzbeschluss Viktoriastraße). Baltz möchte das Erdgeschoss des Telekomblocks zu einem Sporthaus umbauen. Die Justizgebäude am Husemannplatz sollen einem Einkaufszentrum mit 15.000 qm Verkaufsfläche für 5-6 große und 4 Minigeschäfte, ergänzt durch ein Hotel und Büroflächen weichen.

Stadtplanung will mehr Einzelhandelsfläche über die Innenstadt verteilen

Während in Fachbeiträgen zur Einzelhandelsentwicklung vorgeschlagen wird die Einzelhandelsflächen in den Innenstädten zu konzentrieren und gesund zu schrumpfen (Welt vom 05.06.17), um der abnehmenden Nachfrage aufgrund des zunehmenden Online-Handels Rechnung zu tragen (Welt vom 05.02.17) schlägt das Stadtplanungsamt den umgekehrten Weg vor, noch mehr Einzelhandelsflächen sollen über das Gebiet der Innenstadt verteilt werden.

Doch schon jetzt finden 4.500 qm Verkaufsfläche im SinnLeffers-Gebäude keinen neuen Mieter, auch in der Drehscheibe, der Witteler-Passage und dem Kortumhaus stehen erhebliche Flächen leer. Beim Saturn im Kortumhaus stellen sich Insider nicht mehr die Frage ob, sondern wann er die Innenstadt verlässt. Weiterlesen

17 Apr

U35+Bus, Seilbahn oder Straßenbahn im Kostenvergleich

Im Süd-Osten von Bochum steht die Stadt bei der Nahverkehrsplanung vor vier großen Herausforderungen:

U35+Bus, Seilbahn oder Straßenbahn Quelle: Wittener, Onnola, Manfred Kopka

1. Die U35 (Campuslinie) zwischen Hauptbahnhof muss dringend entlastet werden. Immer mehr Studenten nutzen den Nahverkehr, Gesundheitscampus, Vonovia und Seven Stones werden weitere Nutzer bringen. Die Züge sind in den Hauptverkehrszeiten schon heute hoffungslos überfüllt.

2. Die Nahverkehrsanbindung der Hochschule Bochum muss verbessert werden. Bis zur U35-Haltestelle (Lennershof) läuft man von der Hochschule fast 10 Minuten. Das ist zu lang. Von den über 7.000 Studierenden und rund 500 Beschäftigten, würden deutlich mehr den ÖPNV nutzen, gäbe es an der Hochschule eine nähere, schnelle Nahverkehrsanbindung.

3. Die Anbindung von Langendreer an RUB und Hochschule muss verbessert werden. Aufgrund der schlechten Anbindung wohnen nur 4,3% der Studenten in Langendreer, das sind kaum mehr als in Wattenscheid (3,9%) obwohl Uni und Hochschule direkt an Langedreeer angrenzen (Universitäres Wohnen in Bochum, Studentenbefragung). Die Studenten wohnen da, wo sie schnell, in dichtem Takt und ohne Umsteigen zur Uni kommen.

4. RUB und Hochschule benötigen eine direkte, schnelle und leistungsfähige Nahverkehrsanbindung zur ehemaligen Opelfläche (Mark 51°7), auf der das neue Innovationsquartier entstehen soll. Dies wurde bereits zwischen Stadt und RUB vereinbart (Letter of Intent). Professoren werden ihre Forschungseinrichtung nur auf Mark 51°7 einrichten, wenn sie selbst, ihre Mitarbeiter und Studenten in maximal 10 Minuten umsteigefrei zwischen Lehr-(Unicampus) und Forschungsort (Innovationsquartier) pendeln können.

Politik und Verwaltung suchen eine Lösung die alle vier genannten Anforderungen erfüllt und die die Stadtkasse möglichst wenig belastet. Weiterlesen

01 Apr

Auch OB Eiskirch will die Seilbahn

UPDATE: Dieser Beitrag erschien am 01.04.2017 als Aprilscherz.

In der letzten Ratssitzung stellt Oberbürgermeister Eiskirch den Ratsmitgliedern die neue Innenstadtvision 2030 vor. Leider ist das meiste mehr Utopie als Vision, entsprechend zurückhaltend fiel der Beifall im Rat aus. Aber ein Detail überrascht doch, unter der Perspektive „Vernetztes Stadterleben“ wird auch eine Seilbahn abgebildet (Broschüre Bochum 2030).

Fotos: Holger Weinandt, Emanuele Fanizza

Werden in dem Konzept sonst eher utopische Traumbilder von der Eroberung der dritten Dimension der Stadt „mit Etagengärten, eingeschobenen Leselounges, Stegen, die die Obergeschosse und Dächer der Stadt verbinden“ dargestellt, ist es beim Thema Seilbahn doch sehr konkret. Hier wird eine Vision skizziert, die auch Aussicht hat in wenigen Jahren Realität zu werden.

Seilbahnlinie Stadtgarten WAT – Westpark – Stadtpark BO

Und am ersten April legt das Amt des Oberbürgermeisters nach und präsentiert Pläne für eine Seilbahn, die Bochum und Wattenscheid verbinden soll (Linienplan). Vom „Stadtpark zum Stadtgarten“ heißt es in der Überschrift. Die Seilbahn soll nach Plänen des Oberbürgermeisters, neben dem Bismarkturm beginnen (Visualisierung), zum Westpark führen und im Wattenscheider Stadtgarten enden. Weiterlesen

12 Feb

Bürgerkonferenz: lebenswerte Stadtteile, belebte Plätze, Markthalle

Seit Beginn des Monats stellt die Stadt den Bürgern die Bochum Strategie 2030 (Vorstellung) vor und diskutiert den ersten Entwurf mit den Bürgern. In der Bochum Strategie soll festgeschrieben werden wie Bochum im Jahr 2030, also in 13 Jahren, aussehen soll.

Was ist die Bochum Strategie?

Ruhrcongress, Ort der Bürgerkonferenz zur Bochum Strategie (Foto: Frank Vincentz)

Auf fünf Feldern will sich die Stadt bis 2030 besonders profilieren:
– Vorreiter modernen Stadtmanagement (Zielbild)
– Großstadt mit Lebensgefühl (Zielbild)
– Hotspot der Live-Kultur (Zielbild)
– Talentschmiede im Ruhrgebiet (Zielbild)
– Shootingstar der Wissensarbeit (Zielbild)

In diesen Bereichen will sich die Stadt bis 2030 von anderen Städten deutlich abheben. Politik und Verwaltung wollen in den nächsten Jahren Maßnahmen auf den Weg bringen und Aktivitäten anstoßen, damit Bochum 2030 so aussieht wie es die Zielbildern vorsehen. Im Idealfall soll ein Besucher der Stadt Bochum und Wattenscheid im Jahr 2030 so beschreiben, wie es jetzt bereits in der Bochum Strategie formuliert wurde.

Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Damit aber Politik und Verwaltung zielgerichtet die Stadt weiter entwickeln können, ist es unerlässlich, dass sie auf festgelegte Ziele hinarbeiten, statt wie bisher planlos erst Straßen auszubauen, dann wieder zurückzubauen, ein U-Bahn-System einzuführen, um dann festzustellen, dass man es gar nicht braucht oder über lange Zeit so zu tun als wäre man Industriestadt, obwohl die meisten Jobs schon lange an den Hochschulen hängen.

Erst wenn man sich einig ist, welche Ziele erreicht werden sollen, können alle an einem Strang ziehen diese zu erreichen. Die Kräfte lassen sich auf die Dinge fokussieren, die man sich vorgenommen hat. Es werden nicht wie bisher viele Planungen angestoßen, die dann wieder eingestampft werden, weil man sie am Ende doch nicht will.

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