08 Dez.

Ein Plan für die Neugestaltung des Riemker Markts

Der massenhafte Durchgangsverkehr nach Neubau der Herner Straße hat das Stadtteilzentrum von Riemke nachhaltig zerstört. Ein rigoroser Neuanfang ist nötig. Die STADTGESTALTER machen dazu einige Vorschläge.

Das Stadtteilzentrum von Riemke ist fast tot. Angebote für den täglichen Bedarf gibt es kaum noch. Der Supermarkt ist lange weg. Die Straße ist laut und trostlos, Leerstände prägen das Bild. Den meisten Gebäuden ist ein erheblicher Sanierungsstau anzusehen. Der Marktplatz ist ein öder Parkplatz. Es gibt eigentlich kaum mehr etwas, weshalb man herkommen möchte.

Riemke heute

Übermäßiger Verkehr zerstört das Stadteilzentrum

Wie konnte es so weit kommen? Eine 18 Meter breite Asphaltschneise mitten durch das Herz des Stadtteils, die 2018 von 14,7 Mio. Fahrzeugen pro Jahr befahren wurde, unter diesen Bedingungen hatte das Riemker Stadtteilzentrum keine Chance.

Riemke heute

Das Schicksal von Riemke Mitte war besiegelt, nachdem die Stadt 2012 die Herner Straße erneuerte und dabei vier volle Fahrspuren ohne Straßenbahngleis schaffte, um die Straße für den Abkürzungsverkehr zwischen A43 und A40 attraktiv zu machen (Anwohner der Herner Straße dürfen nicht für Fehlplanungen der Stadt zahlen müssen). Die Kritiker*innen dieses maßlosen Neubaus hatten gewarnt, dass durch den autofreundlichen Ausbau, der Verkehr das Stadtteilzentrum zerstören wurde. Die Politik war an den zu erwartenden Folgen für den Stadtteil desinteressiert oder ignorierte sie. Die politische Fehlentscheidung ist nicht entschuldbar, 2012 war bekannt und zeigten alle Erfahrungen mit ähnlichen Projekten, dass eine 4-spurige Stadtstraße mitten durch ein Stadtteilzentrum dessen Zerstörung bewirken würde.

Bezeichnend, dass die Politik auch dann nicht handelte, als der Niedergang von Riemke immer sichtbarer wurde. Erst eine Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zwang die Stadt Ende 2018 zum Handeln. Aufgrund der dauerhaften Überschreitungen der Stickstoffdioxidgrenzwerte drohte ein Dieselfahrverbot (Vorschlag um Dieselfahrverbot auf der Herner Straße zur verhindern). Um die Straße für den Durchgangsverkehr von A40 zur A43 unattraktiv zu machen, führte die Stadt Tempo 30 ein. Erst jetzt nahm die Verkehrsbelastung am Riemke Markt so weit ab, dass seitdem zumindest die Schadstoffgrenzwerte eingehalten werden können.

Die verhältnismäßig geringe Reduzierung des Verkehrs ohne bauliche Veränderungen am Straßenquerschnitt hatte jedoch keinen spürbaren Einfluss auf den Niedergang des Stadtteilzentrums. Dieser setzte sich fort. Wesentliche Strukturen für ein funktionierendes Stadtteilzentrums waren in Riemke allerdings schon 2018 unwiederbringlich verloren gegangen.

Ausgangssituation heute

Heute sind die im Laufe der Jahrzehnte durch falsche Stadtplanung angerichteten Schäden schon zu groß, um in Riemke ein pulsierendes Stadtteilzentrum, wie es bis in die 80er Jahre bestanden hat, wiederherzustellen.

Trotzdem ließe sich nach Ansicht der STADTGESTALTER wenigstens ein Teil des ehemaligen Zentrums zwischen Lutherhaus und Wilbergstraße reaktivieren. Insbesondere die Gegend um den Riemker Markt bietet dazu einige Chancen.
 
Seit Jahren besteht der Plan an der Ecke Herner Straße/ Tippelsberger Straße in einem gesichtslosen Neubau einen REWE-Markt anzusiedeln (WAZ vom 06.11.2024). Das Projekt musste mehrfach verkleinert werden. Die übermäßige Verkehrsbelastung auf der Herner Straße erfordert teure Lärmschutzmaßnahmen, die Wohnlage ist unattraktiv, sie weist schwere Defizite auf.

Der neue Supermarkt könnte trotzdem für eine gewisse Belebung des Stadtteilzentrums sorgen. Er liegt allerdings nicht direkt im Zentrum von Riemke am so genannten “Riemker Markt”, sondern jenseits der Tippelsberger Straße, 150 Meter südlich davon. Daher ist zu befürchten, dass der Markt bevorzugt mit dem Auto angefahren wird und sich die Impulse für das eigentlich Stadtteilzentrum in Grenzen halten werden.

Zur Belebung des Stadtteilzentrums Riemke, wird die Ansiedlung des Supermarktes also bei weitem nicht ausreichen. Daher haben die STADTGESTALTER weitere Vorschläge entwickelt.

Plan mit Vorschlägen der STADTGESTALTER

Der Plan der STADTGESTALTER

Der Plan der STADTGESTALTER verfolgt insbesondere folgende Ziele: Der Verkehr im Stadtteilzentrum soll auf ein stadtverträgliches Maß reduziert werden, die trostlose 4-spurige Aspahltwüste zur Aufwertung des Stadtbildes zurückgebaut werden. Die leichte Zu-Fuß-Erreichbarkeit der Geschäfte und Orte im Stadtteilzentrum soll wieder hergestellt werden. Aktuell sind die Gehwege an vielen Stellen kaum 2 Meter breit. Die Querung von Herner wie Tippelsberger Straße ist für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, eine Zumutung. Am Riemker Markt fehlt zudem ein Frequenzbringer, ein attraktiver Supermarkt, der Kunden in das Stadtteilzentrum bringt, die andere Geschäfte besuchen würden.

Auf dieser Grundlage machen die STADTGESTALTER folgende Vorschläge:

Ansiedlung Supermarkt und Bäckerei mit Café im Norden des Marktes – Nach Vorstellung der STADTGESTALTER sollen die Geschäftshäuser im Norden des Marktes, wo sich derzeit auch die Sparkasse befindet, einen fast 20 Meter breiten Vorbau mit einer attraktiven Fassade erhalten. Auf diese Weise können rund 1.200 qm zusätzliche Ladenfläche gewonnen werden, die für einen Supermarkt, eine Bäckerei mit Café und ein öffentliches WC genutzt werden können. Dabei kann das Café platzseitig einen attraktiven Freisitz erhalten.

Parkähnlicher Platz mit Spielplatz und Quartiersgarage statt Parkplatz – Der Plan der STADTGESTALTER sieht weiterhin vor, den Parkplatz auf dem Riemker Markt zurück zu bauen und stattdessen als Mittelpunkt von Riemke einen quadratischen, parkähnlichen Platz samt großzügigem Spielplatz zu schaffen.

Die Autos der Kunden wie Anwohner*innen sollen in einer Quartiersgarage unter dem neuen Vorbau und Teilen des Platzes verschwinden.

Rückbau Herner Straße – Die Herner Straße soll zwischen Lutherhaus und Wilbergstraße auf eine Fahrspur je Fahrtrichtung zurück gebaut und das Tempo im Bereich des Stadtteilzentrums auf 20 km/h reduziert werden. Dies ermöglicht 3,5 Meter breite Gehwege auf beiden Seiten der Straße. Dazu sehen die Planungen der STADTGESTALTER am Markt insgesamt vier Zebrastreifen vor, die eine leichte Querung der Fahrspuren ermöglichen. Dadurch entfällt die massive Barrierewirkung der Herner Straße, die das Stadtteilzentrum heute in zwei Teile zerschneidet.

Neuer Straßenquerschnitt Herner Straße

Neuer Platz für den Wochenmarkt – Zwischen dem neuen parkähnlichen Platz und der zurück gebauten Herner Straße soll das heutige Toilettenhaus abgerissen werden. Unter den Bäumen westlich des heutigen Parkplatzes entstünde eine große gepflasterte Fläche, die zukünftig für den Wochenmarkt Marktplatz genutzt werden kann. Im Norden des neuen Marktplatzes kann eine großzügige Fahrradabstellanlage sowie eine Recyclingstation des USB eingerichtet werden.

Gehwegverbindungen zum neuen REWE an der Tippelsberger Straße – Damit man zu Fuß vom neuen Marktplatz leicht zum zukünftigen REWE gelangen kann, schlagen die STADTGSTALTER neben dem bequemen und breiten Gehweg entlang der zurück gebauten Herner Straße vor, die Tippelsberger Straße auf eine Straßenbreite von 6 bis 7 Metern zurück zu bauen, um auch hier eine leichtere Querung zu ermöglichen.

Dazu wird die Schaffung eines neuen Gehwegs vom Riemker Markt, östlich der Kirche bis zum neuen REWE-Markt angeregt. Damit diese Wegeverbindung Wirklichkeit werden kann, müsste die Stadt Kontakt mit der Kirche aufnehmen, da diese Eigentümer der Grundstücke ist, über die der Weg führen würde.

Verlegung des Bahnhof Riemke – Weiterhin regen die STADTGESTALTER an, den Bahnhof Riemke an der Glück-auf-Bahn auf Höhe der Riemker Straße und Auf dem Dahlacker zu verlegen oder dort einen zusätzlichen Halt einzurichten. Ein solcher Halt würde den Fußweg vom Riemker Stadtteilzentrum zur Bahn um ein Drittel auf 10 Minuten verkürzen.

Mit Hilfe der von den STADTGESTALTERn vorgeschlagenen Maßnahmen ließe sich die Aufenthalts-, Wohn- und Lebensqualität rund um den Riemker Markt beachtlich erhöhen. Eine attraktivere Stadtgestaltung, mehr Grün und Bäume, zwei zentrale Supermärkte sowie weniger Autoverkehr und Verkehrslärm, würden den ganzen Stadtteil deutlich aufwerten. Dies sollte eine Zunahme privater Investitionen in die bestehende Gebäudesubstanz nach sich ziehen sowie die Wiederbelebung einiger der bestehenden Ladenlokale mit neuen Geschäften und Gastronomiebetrieben bewirken.

Mit dem Konzept der STADTGESTALTER würde die Erreichbarkeit der Orte und Geschäfte im Riemker Stadtteilzentrum erheblich verbessert. Die Fußwege würden beträchtlich kürzer, alles im Stadtteil würde fußläufig näher zusammenrücken. Für die Stadtteilbewohner*innen würde es sich wieder lohnen, ihr Stadtteilzentrum mit dem Rad oder zu Fuß aufzusuchen, statt mit dem Auto zum Discounter im Gewerbegebiet zu fahren. Das Zentrum von Riemke kann mit seiner ausgezeichneten Stadtbahnanbindung wieder zu einem beliebten Wohnort werden.

25 Okt.

Tiny House Quartier für Goldhamme

Die STADTGESTALTER schlagen vor, Goldhamme mit einem Tiny House Quartier einen neuen Impuls zu geben. Das neue Wohnquartier soll Goldhamme auch für Menschen aus Gesellschaftsschichten attraktiv machen, die bisher eher nicht in den Stadtteil ziehen. Zudem soll ein neues Nahversorgungszentrum entstehen.

Der Vorschlag soll helfen der negative Entwicklung des Stadtteil entgegen zu wirken. Die soziale Schieflage im Stadtteil Goldhamme hat in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. Auch eine gute Nahversorgung ist im Stadtviertel nicht mehr möglich. 

Goldhamme, ein Stadtteil mit vielfältigen Schwierigkeiten

Die Stadt bezeichnet Goldhamme als “Ankommerstadtteil”. Eine Umschreibung dafür, dass Menschen die mit wenig Geld und geringen Ansprüchen an Wohnkomfort nach Bochum kommen, sich dort ansiedeln und dann wieder wegziehen, wenn es der Geldbeutel zulässt.

Die kleinen Geschäfte im Viertel sind fast alle verschwunden, ein Stadtteilzentrum gibt es nicht. Auch das Stadtteilentwicklungskonzept Stadtteilumbau West konnte insbesondere für das nördliche Goldhamme keine positive Entwicklung in Gang setzen. Der Schwerpunkt bei den Maßnahmen lag nicht in Goldhamme, sondern in Stahlhausen rund um den Springerplatz.

In Goldhamme fehlt mittlerweile die soziale Durchmischung, wie es sie noch bis in die 60er Jahre gab. “In sozialer Hinsicht wohnen im „Westend“ [zu dem Goldhamme zählt] hauptsächlich Personen mit niedrigem bis mittlerem Bildungsstand und Einkommen, darunter überproportional häufig Menschen in sozialen und finanziellen Bedarfslagen … Goldhamme gehört zu der Gruppe der Stadtteile mit den höchsten Ausländeranteilen. Der Schwerpunkt liegt auf Personen aus dem türkischen Kulturkreis, es wird aber auch eine Zunahme von Bewohnern aus Osteuropa (Polen, Russland, Bulgarien etc.) beobachtet.”, so wird die Lage im Städebaulichen Entwicklungskonzept Goldhamme beschrieben.

Ein weiteres Problemfeld stellt die Nahversorgung dar. Eine angemessene Nahversorgung des Stadtteils ist nicht mehr gewährleistet. Es fehlt in Goldhamme eine städtebauliche Mitte mit Platzcharakter, heißt es im Städebaulichen Entwicklungskonzept Goldhamme 

Entwicklungsziele für Goldhamme

Für den Stadtteil auch Menschen anderer sozialer Schichten zu gewinnen und die Nahversorgung zu verbessern, sollten daher zwei zentrale Ziele bei der zukünftigen Stadtentwicklung in Goldhamme sein.

Entwicklungspotential im Norden von Goldhamme

Die STADTGESTALTER haben vor diesem Hintergrund die Entwicklung einer Fläche ins Auge gefasst, die bisher nicht Gegenstand des Entwicklungskonzepts Goldhamme war. Es handelt sich um das Grabeland westlich der Goldhammer und nördlicher der Wattenscheider Straße. Diese Fläche befindet sich im Besitz eines Privateigentümers, der Stadt sowie der Vonovia. Aktuell befindet sich hier eine wild gewachsene Siedlung von Hütten und Schuppen. Die Gegend wird von den Bewohner und Besuchern als tendenziell verwahrlost und verloren wahrgenommen.

Lage der Entwicklungsfläche in Goldhamme

Die Fläche bietet also Entwicklungspotential, um hier Möglichkeiten zur Nahversorgung und neue Wohnmöglichkeiten für Menschen aus sozialen Schichten zu schaffen, die bisher wenig bis gar nicht in Goldhamme anzutreffen sind.

Dabei sind jedoch insbesondere 3 Punkte zu beachten:
– Das Grabeland hat einen Naturwert, der durch eine Bebauung nicht verloren gehen sollte.
– Durch das Gebiet führt eine zentrale Gaspipeline, die nicht mit festen Wohngebäuden überbaut werden darf.
– Die Fläche ist Bergschadensgebiet, so dass eine Bebauung mit großen Wohngebäuden voraussichtlich schwierig und kostenaufwendig wäre.

Die Idee des Tiny House Quartiers Goldhamme

Um diesen drei Anforderungen gerecht zu werden, schlagen die STADTGESTALTER vor, auf der beschriebenen Fläche ein Tiny House Quartier anzulegen, in dem sich 100 bis 200 Bewohner ansiedeln könnten.

Plan Tiny House Quartier Goldhamme

Tiny Houses sind Klein- und Minihäuser, in denen 1-3 Personen auf nur 15-60 Quadratmeter Grundfläche leben. Insbesondere in den USA und Großbritannien gibt es mittlerweile ein Tiny House Movement. Eine Bewegung von Menschen, deren Ziel eine nachhaltige Wohn- und Lebensweise auf möglichst kleiner Fläche ist. “Reduce to the max” bzw. “Weniger ist mehr” könnte als Slogan der Bewegung verstanden werden. Dabei geht es auch darum, sich selbst zu verwirklichen und für sich selbst Tiny Houses zu bauen, die den individuellen Ansprüchen entsprechen (Beispiel für ein Bochum stehendes und gebautes Tiny House), und regelmäßig in Abgrenzung zu typischen amerikanischen Mobilhome-Siedlungen hohe architektonische Standards erfüllen.

Der Plan der STADTGESTALTER sieht ein Quartier von unterschiedlich großen Tiny-Houses vor, in dem sich die Bewohner Nutzgärten, Plätze, Werkstätten, Fahrzeuge und anderes teilen können. Hinzu kommt ein kleines Nahversorgungszentrum an der Goldhammer Straße, mit Quartiersparkhaus , Supermarkt und ggf. anderen Einkaufsmöglichkeiten, das der besseren Nahversorgung des gesamten nördlichen Goldhammes dienen soll.

Bevorzugte Bewohner von Tiny-Houses sind 1-2 Personen-Haushalte mit niedrigem Baubudget, die sich mit ihrem Tiny-House selbst verwirklichen wollen, es daher ganz oder teilweise selbst bauen. Das können Studenten sein, Senioren oder Singles oder Paare jeden Alters sein, die in den eigenen vier Wänden und nicht zur Miete wohnen möchten, aber mit wenig Platz auskommen wollen. Tiny Houses sind mobil, sie können jederzeit an einen anderen Ort versetzt werden.

Das Tiny House Quartier soll nach den Vorstellungen der STADTGESTALTER auf einer großen Gartenfläche angelegt werden, auf der die Mini- und Kleinhäuser stehen. Autos werden im Quartiersparkhaus untergestellt. Straße und Garagen müssen daher nicht gebaut werden. Einfache Wege zum Anschluss der Häuser reichen aus. Jedes Grundstück verfügt über die erforderlichen Versorgungsanschlüsse (Wasser, Abwasser, Strom). Strom für die Siedlung könnte über eine Solaranlage auf den Abraumhügel am Westkreuz erzeugt werden. Auch sollte über eine Kleinkläranlage nachgedacht werden. Um die Bauvorschriften einhalten zu können, müsste die Gesamtfläche an die Bewohner der Tiny-Houses verpachtet werden oder diese besitzen diese gemeinschaftlich.

Weitere Vorschläge für den Norden von Goldhamme

Über die Goldhammer Straße sollte das nördliche Goldhamme einen direkten Bahnanschluss an die von den STADTGESTALTERn bereits vorgeschlagene Regiotram-Llinie (Bahnlinie von der Uni Essen über Leithe und Günnigfeld zum Bochumer Hauptbahnhof) und den Radschnellweg RS1 erhalten. Um den Regiotram-Halt und den RS1 besser zu erreichen zu können sollte darüber hinaus die zugemauerte Unterführung am „Am Frohen Blick“ wieder geöffnet werden.

Umgebungsplan Tiny House Quartier Goldhamme

Im Bereich nördlich der Bahnlinie könnten sich die STADTGESTALTER zudem die Anlage eines verkehrsgünstig gelegenen Stadtcampingplatzes vorstellen.

Das Tiny House Quartier soll Goldhamme bereichern

Die Nutzung der Fläche für eine Tiny House Siedlung erscheint ideal, der Gartencharakter des jetzigen Grabelandes bliebe erhalten, jetzige Bewohner der Fläche hätten die Möglichkeit zukünftig in ein Tiny House zu ziehen, die kleinen Häuser des Quartiers passen ebenso zu den benachbarten Schrebergartenanlagen wie zu der ebenfalls kleinteiligen Bebauung entlang der Straße “An der Maarbrücke”.

Das neue Quartier bereichert das Stadtviertel um eine Bevölkerungsgruppe und ermöglicht die Schaffung neuer Nahversorgungsmöglichkeiten. Eine in den Augen der Bewohner tendenziell verwahrloste Ecke von Goldhamme verschwindet, das Stadtbild wird dagegen durch eine Siedlung mit architektonisch spannenden Klein- und Minihäusern auf einer durchgrünten Gartenfläche bereichert, die Stadt Bochum könnte zeigen, dass sie auch neuen Wohnformen Platz bietet.

Um in einem nächsten Schritt die Idee der STADTGESTALTER weiter zu entwickeln, müssten Stadt und Vonovia überzeugt werden ihre Grundstücke dafür bereit zu stellen. Der betroffene private Grundstückseigentümer hat bereits signalisiert, dass er sich eine solche Bebauung vorstellen könnte.

Entwürfe und Pläne: Sarah Staiger (Bachelor of Science Architektur)

10 Nov.

Ein zentraler, attraktiver Dorfplatz für Leithe

Leithe ist der kleinste und ländlichste Stadtteil von Wattenscheid. Eigentlich ist Leithe ein Dorf, klein, beschaulich, man kennt sich und die Einwohner sind über besonders über die Kirchen sehr gut vernetzt. Es gibt noch so etwas wie eine Dorfgemeinschaft, die sich z.B. im Bündnis Leithe engagiert.

Das Ortszentrum von Leithe sieht schwer vernachlässigt aus

Problemimmobilie Krayer Straße

Doch das Zentrum von Leithe gibt kein gutes Bild ab. Läden und Geschäfte gibt es kaum noch. Gegen den Aldi am Ortsrand hatten die Geschäft im Laufe der Jahre Ortskern keine Chance (Masterplan Einzelhandel). Die Krayer Straße und der folgende erste Teil der Weststraße sehen ziemlich heruntergekommen aus, der Zustand von Straßenbelag und Gehwegen ist schlecht, es gibt keine Bäume und die anhaltende Vernachlässigung ist vielen Gebäuden anzusehen. Einige Häuser mussten schon abgerissen werden, andere werden sich nicht mehr lange halten können (Problemimmobilie).

Kaum jemand möchte an der Straße wohnen. Der bauliche Zustand der Häuser ist schlecht (Masterplan Einzelhandel), die Straße hässlich, der Verkehr zu laut. Entsprechend niedrig sind die Mietpreise. Die Mieteinnahmen reichen nicht ansatzweise um die eigentlich dringend erforderlichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an den Gebäuden zu refinanzieren. Die Entwicklung des Ortszentrums befindet sich leider bereits seit einigen Jahrzehnten in einer fortlaufenden Abwärtsspirale. Weiterlesen