07 Aug

Zeche Holland: Idealer Ort für grünen Startup-Campus für das Handwerk

Die Gründung eines Handwerksbetriebs ist sehr teuer und aufwendig. Dabei fehlen innovative Handwerker und Handwerkerinnen überall im Ruhrgebiet. Ein Startup-Campus für das Handwerk könnte helfen. Als Standort böte sich das Zeche-Holland-Gelände in Wattenscheid an, auf dem die Flächen bisher nur sehr schlecht genutzt werden. Die STADTGESTALTER schlagen dazu ein Konzept vor.

Auch in Bochum werden Leistungen des Handwerks stark nachgefragt. Doch wie in ganz Deutschland fehlen Handwerksbetriebe und Handwerker*innen. Besonders solche Betriebe werden gesucht, die sich mit innovativen Technologien auskennen. Aktuell stellt man das zum Beispiel im Heizungsbau fest, vielen alteingesessenen Betrieben fehlt es bei Wärmepumpen an Erfahrungen und den erforderlichen Fachkenntnissen. Neue Betriebe, die sich auf die neuen Heiztechniken spezialisiert haben, gibt es allerdings ebenfalls kaum. Deutschlandweit nimmt die Zahl der Neugründungen im Handwerk trotz glänzender Konjunktur ab, nicht zu (Nicht nur wegen Corona: Weniger Gründungen im Handwerk).

Zudem werden maßgefertigte Produkte, die handwerklich hergestellt werden, immer mehr nachgefragt. Das gilt in fast allen Bereichen vom Metallbau über Möbelbau bis zum Essensbereich. Auch hier sind neu gegründete Handwerksbetriebe im ganzen Land sehr erfolgreich.

Die Hürden zur Gründung von Handwerksbetrieben überwinden

Doch es ist teuer und aufwendig einen Handwerksbetrieb neu zu gründen. Es müssen Maschinen angeschafft werden, die Gründer*innen benötigen bezahlbare Werkstatträume, die in der passenden Größe oft schwer zu finden sind. Das Risiko, mit einer Gründung zu scheitern und auf einem Berg Schulden sitzen zu bleiben, ist vielen zu hoch, trotzdem sie sich bis zum Meister hochgearbeitet haben bzw. sich eine gute Businessidee überlegt haben.

Um die Hürden zu überwinden und Gründungen zu erleichtern, entwickelt sich in den Städten ein neuer Trend: Co-Crafting (Co-Crafting: Was ist das?). Nachdem das Co-Working für viele Freiberufler*innen, kleine Start-ups, kreative und digitale Nomaden in vielen Berufsfeldern bereits gang und gäbe ist (Startup-Szene will weiter durchstarten), entstehen jetzt in den Städten Co-Crafting-Spaces

Ein erfolgreicher Platz für “Maker”

Ein erfolgreicher Co-Crafting-Space ist zum Beispiel in Mannheim entstanden. Das Honeycamp Mannheim wurde 2021 eröffnet und ist bereits komplett ausgebucht, für die Anmietung der Werkstatteinheiten werden mittlerweile Wartelisten geführt. Auf 9.200 m² wurden 76 Werkstatteinheiten geschaffen. Diese haben jeweils zwei Etagen und können einzeln (Single Unit) oder doppelt (Double Unit) angemietet werden (Broschüre). Auch eine Verbindung von noch mehr Einheiten ist möglich. So können Flächen von 120 – 1000 Quadratmeter angemietet werden. Jede Einheit, besteht aus einem Werkstattbereich im Erdgeschoss, der über eine Höhe von 4,8 Metern verfügt. Es kann eine zweite Etage für Büroräume eingezogen werden. Man betritt die Unit über ein 4×4 Meter großes Sektionaltor, das es leicht macht Maschinen, sperrige Werkstoffe und fertige Gewerke in die Werkstatt rein und raus zu transportieren. Der übliche Anmietzeitraum beträgt 2 bis 10 Jahre. Die Single Unit (68 qm Grundfläche) kostet rd. 1.000, die Double Unit (128 qm Grundfläche) 2.000 Euro pro Monat. Glasfaseranschluss, WiFi, günstiger Strom, erzeugt mit der gebäudeeignen Solaranlage, sind vorhanden.

Die Grundidee des Honeycamp ist, dass “Maker” wie Handwerker*innen, Produzenten, Künstler*innen, Entwicklerteams, Designer*innen, Prototyper*innen, Ingenieure*innen und viele mehr aufeinandertreffen und eine einzigartige Gemeinschaft bilden (Cocrafting im Honeycamp: „Gemeinschaft ist uns wichtiger als die teure Vermietung“ ). Es soll ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, in dem Synergien genutzt werden, Kollaborationen entstehen und Netzwerke für die Zukunft aufgebaut werden. Entsprechend werden auch Community-Räumlichkeiten angeboten. Es gibt auf dem Campus ein Café, Veranstaltungs- und Workshopräume, Community Events, einen Mittagstisch sowie Afterwork Veranstaltungen.

Ein Startup-Campus für Maker auf dem Zeche-Holland-Gelände in Wattenscheid

Die STADTGESTALTER sehen gute Chancen ein solches Konzept auch in Bochum, genauer in Wattenscheid, umzusetzen. Für die Realisierung bietet sich das Gewerbegebiet rund um den Zeche-Holland-Turm an. Dort könnte ein Grüner Startup-Campus für das Handwerk in Erweiterung zu dem schon bestehenden Technologie- und Gründerzentrum der Bochumer Wirtschaftsentwicklung entstehen.

Ungenutzte Flächen, Zeche-Holland-Gelände

Große Teile des Geländes werden derzeit nicht wertschöpfend genutzt. Nachdem die Zeche aufgegeben wurde, hat das damalige Amt für Wirtschaftsentwicklung es versäumt, für neue Nutzungen zu sorgen, die einer nennenswerten Anzahl Menschen Arbeit bieten bzw. für Wertschöpfungen und städtische Steuereinnahmen sorgen. Fast 5 ha der alten Zechenfläche dienen heute überwiegend dem Lagern von Schrottfahrzeugen, dem dauerhaften Parken von LKW. PKW und Wohnmobilen oder stehen ungenutzt leer. Eine echte nutzbringende gewerbliche Aktivität findet dort mit wenigen Ausnahmen nicht statt.

Das Nutzungskonzept der STADTGESTALTER

Die Fläche zwischen Lohrheidestraße und Gewerbegebiet Josef-Haumann-Straße sollte nach Ansicht der STADTGESTALTER mittels eines Bebauungsplans neu geordnet werden und würde sich ideal für den Aufbau eines Co-Crafting-Gründungscampus eignen.

Grüner Startup-Campus für das Handwerk auf dem Zeche-Holland-Gelände

Campus-Platz – Die STADTGESTALTER schlagen vor, nördlich des Platzes am Zeche-Holland-Turm (Hans-Köster-Platz), einen Campus anzulegen, der auch für Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden kann und sich bis zum ehemaligen Torgebäude der Zeche Holland erstreckt. Diese Nutzung wurde schon im Konzept der Bürgerinitiative „Wir in Wattenscheid – Schacht IV“ vorgeschlagen (Nutzungskonzept Zeche-Holland-Turm).

Im Osten und Westen des Campus sieht der Plan der STADTGESTALTER Co-Crafting Gebäude nach dem Vorbild des Honeycamp in Mannheim vor. Damit wird der Campus dazwischen gleichzeitig zum Aufenthaltsort der Community, die sich aus den Beschäftigten der Betriebe, die sich in den Einheiten auf dem Startup-Campus ansiedeln, bildet.

MakerHub – Ebenfalls sehen die Planungen der STADTGESTALTER vor, auf dem Gelände einen MakerHub einzurichten (Ideenschmiede und Jobmaschine – Ein MakerHub für Bochum). In der offenen Werkstatt (MakerSpace) eines MakerHubs kann jeder, der schon immer eine Idee im Kopf hatte, diese mit Hilfe hochtechnischer Maschinen umsetzen auch ohne selbst eine Werkstatt zu besitzen. Menschen erhalten über den Hub Zugang zu Produktionsmitteln und modernen industriellen Produktionsverfahren. Typische Geräte sind 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Pressen zum Tiefziehen oder Fräsen, um eine große Anzahl an unterschiedlichen Materialien und Werkstücken bearbeiten zu können. Ein MakerHub ist gleichzeitig Erfindungs- und Ausbildungsort. Menschen können an den Maschinen ausgebildet werden, andere können ihre Ideen Wirklichkeit werden lassen oder Prototypen bauen. Ein MakerHub kann weiterhin als Inkubator für Gründungen und Startups dienen sowie von Handwerksbetrieben und anderen Unternehmen als Entwicklungszentrum genutzt werden.

Straßenbahnanbindung – Nach Vorstellung der STADTGESTALTER soll das gesamte Gelände über eine neue Straßenbahnlinie, erschlossen werden, die von der Verbindung Wattenscheid – Gelsenkirchen abzweigen soll und ebenfalls das Lohrheidestadion und Leithe an das Straßenbahnnetz der BOGESTRA anbindet. Die Linie könnte in die andere Richtung über den August-Bebel-Platz, den Wattenscheider Bahnhof bis nach Höntrop verlängert und von dort bis zum zum S-Bahnhof geführt werden (Zentrale Verkehrsachse für Wattenscheid).

Die neue Straßenbahnlinie soll auch Teil eines Mobilitätskonzeptes für das Lohrheidestadion sein, das gerade für 48 Mio. Euro zu einer Eventbühne für 17.000 Besucher*innen umgebaut wird. Gegenstand eines solchen Konzeptes sollte darüber hinaus ein Parkhaus am Stadion sein, das ebenfalls als Quartiersparkhaus für die Umgebung genutzt werden kann.

Grüner Campus – Der gesamte Gründungscampus sollte sich nach Ansicht der STADTGESTALTER als grünes Gebäudeensemble präsentieren, das sich in die bestehende, zu erhaltende Zechenbebauung einfügt. Vorgeschlagen wird, für die neuen Gebäude neben einer Dach- auch eine Fassadenbegrünung vorzuschreiben. Im Zentrum des Campus sollen wesentliche Flächen grün und unversiegelt bleiben. Die Versorgung mit Strom und Wärme sollte zeitgemäß durch moderne Dachsolar- und Geothermieanlagen erfolgen. Gegebenenfalls wäre eine Wärmeversorgung wie auf dem Gelände Mark 51°7 möglich, bei der warmes Grubenwasser aus ehemaligen Schächten der Zeche Dannenbaum genutzt wird (Erdwärme – Bochums Energie der Zukunft). Dieses müsste auch in den alten Schächten der Zeche Holland vorhanden sein.

Erholung und handwerkliche Nutzung – Der Startup-Campus sollte gleichzeitig ein Ort werden, an dem sich die Menschen gerne aufhalten und spazieren gehen. Deshalb sollen alte Wegeverbindungen zum Beispiel vom Torhaus zum Zechengerüst wiederhergestellt werden. Auf dem angeschütteten Wall neben dem Platz am Holland-Turm könnte ein Höhenweg entstehen. Erholung und die Nutzung des Geländes durch handwerklich ausgerichtete Betriebe sollen miteinander in Einklang gebracht werden.

Realisierung ist keine einfache Aufgabe, aber verspricht hohen Gewinn für Wattenscheid

Die Umgestaltung des Geländes wird keine einfache Aufgabe sein, weil sich nicht alle Flächen im Eigentum der Stadt befinden und die Stadt über den Bebauungsplan nur begrenzt und langfristig Einfluss auf die Nutzung der Flächen nehmen kann. Es wird mit den aktuellen Eigentümer*innen über bessere Nutzungen der vorhandenen Flächen verhandelt werden müssen. Für die wenigen Betriebe, die die Flächen aktuell wertschöpfend nutzen, müssen Möglichkeiten gefunden werden, dass sie ihre Unternehmen weiter betreiben können. Auch wird an einigen Stellen voraussichtlich eine Schadstoffsanierung notwendig sein. Nicht zuletzt muss ein privater Investor gesucht werden, der bereit ist wie in Mannheim den Co-Crafting-Gründungscampus aufzubauen und zu betreiben.

Zum weithin sichtbaren Markenzeichen des Startup-Campus würde das Fördergerüst der ehemaligen Zeche Holland.

Es wäre für Wattenscheid wichtig, dass das Gelände, das direkt an die Innenstadt angrenzt, ein positives Erscheinungsbild erhält. Mit NATO-Draht abgezäunte Grundstücke, mit Schrottautos zugestelltes Gelände, zugeteerte bzw. verwilderte bis verwahrloste Flächen sowie wilde Schuttabladeplätze, wie sie derzeit vorzufinden sind, beeinträchtigen das Bild von Wattenscheid nachhaltig negativ.

Es ist Zeit zu handeln und die Flächen sinnvoll und effizient zu nutzen. Mit dem Konzept der STADTGESTALTER wäre das möglich. Dazu das Handwerk nachhaltig zu fördern, würde einen doppelten Gewinn für die Stadt bedeuten.

04 Nov

Ideenschmiede und Jobmaschine – Ein MakerHub für Bochum

In der offenen Werkstatt (MakerSpace) eines MakerHubs kann jeder, der schon immer eine Idee im Kopf hatte, diese mit Hilfe auch hochtechnischer Maschinen endlich umsetzen.  Aber ein MakerHub kann noch mehr.

Zusätzlich können in einem MakerHub Menschen ausgebildet werden, Dazu werden Im MakerHub Erfinder zu Gründern. Unternehmer nutzen einen MakerHub als Entwicklungslabor und Quelle für neue Mitarbeiter. Geldgeber suchen im MakerHub nach Ideen und StartUps, die sie finanziell unterstützen können.

Bochum könnte also einen MakerHub gut gebrauchen.

Was ist ein MakerSpace?

Ein MakerSpace, ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Menschen den Zugang zu Produktionsmitteln und modernen industriellen Produktionsverfahren für Einzelstücke zu ermöglichen. Typische Geräte sind 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Pressen zum Tiefziehen oder Fräsen, um eine große Anzahl an unterschiedlichen Materialien und Werkstücken bearbeiten zu können („make almost everything“). MakerSpace erlauben die Anfertigung von individualisierten Einzelstücken und Prototypen (Wikipedia FabLab).

Ein typischer Makerspace ist die Prototypen Werkstatt in München-Garching (MAKERSPACE – Paradies der Prototypen). Auch in Bochum gibt es bereits kleinere MakerSpaces wie das Labor oder der noch im Aufbau befindliche Makerspace der RUB

Ein MakerHub für Bochum

Die STADTGESTALTER schlagen vor in Bochum nicht nur ein Makerspace nach dem Vorbild in Garching zu schaffen, sondern diesen Raum zu einem MakerHub zu erweitern. Die Idee ist einen Ort zu schaffen, der mehr ist als eine offene Werkstatt mit industriellen Maschinen. Ein MakerHub ist zusätzlich ein besonderes Ausbildungszentrum ist, Inkubator für Gründungen und ein Entwicklungszentrum für Unternehmen.

Funktionsweise MakerHub

Am Einfachsten lässt sich die Idee des MakerHubs darstellen, in dem beschrieben wird, was der Makerhub wem ermöglicht:

Erfinderwerkstatt – Es gibt Studenten, Handwerker, Wissenschaftler, aber auch ganz normale innovative Menschen, die tolle Ideen haben, welche Dinge sie bauen oder wie sie bestehende Dinge technisch verbessern könnten. Sie wollen ausprobieren, ob ihre Idee funktioniert bzw. ausprobieren, wie sie ihre Idee umsetzen können, damit sie funktioniert.

So würde zum Beispiel der technikversierte, leidenschaftliche Radfahrer gerne seine Idee für einen kettenlosen Fahrradantrieb in die Realität umsetzen. Genau das ist im Makerspace möglich. Hier findet er die Maschinen und Fachleute, mit dem erforderlichen Know How, die es dem Erfinder ermöglichen, einen Prototyp für seine Idee zu fertigen. Im Makerspace findet der Ideengeber Rat, wie sich seine Idee umsetzen lässt, zum Beispiel mit welchen Verfahren und welchen Maschinen sich Bauteile am besten herstellen lassen, hier kann er so lange an seiner Idee tüfteln und sie testen, bis das Ergebnis so funktioniert, wie er sich das gedanklich vorgestellt hat. Auch zeigen die Mitarbeiter im Makerspace dem Erfinder, wie er komplexe Maschinen bedienen kann oder übernehmen für ihn die Bedienung der Maschinen.

Auf diese Weise werden aus Ideen Prototypen, vielleicht Produkte, die später von einem Unternehmen hergestellt werden oder die der Erfinder in einem eigenen StartUp, das er zum Verkauf seines Produktes gründet, baut und vermarktet.

Ausbildungsort – Ein Makerspace lebt von den Menschen, die die dortigen Maschinen bedienen können und wissen, was man wie damit umsetzen kann und die Ideengeber beraten können, wie sie ihr Projekt umsetzen. Eine Besonderheit des Makerspaces ist, die Maschinen werden nicht nur für ein Unternehmen eingesetzt, das diese für die Herstellung ihrer Produktlinien in ihrem meist sehr speziellen Produktspektrum einsetzt, sondern sie werden zur Herstellung von verschiedensten Bauteilen, aus den unterschiedlichsten Produktbereichen hergestellt. Der eine Erfinder werkelt am kettenlosen Fahrradantrieb, der nächste an einem verschleißfreien Scheibenwischer, wieder ein anderer an einem innovativen Mehrweg-Verschlusssystem für Weinflaschen. Die Aufgabenstellungen und Einsatzfälle der Maschinen im Makerspace sind also weitaus vielfältiger. als die in herkömmlichen Betrieben.

Im Makerspace können Menschen an den verschiedensten Maschinen die unterschiedlichsten Fähigkeiten lernen, insbesondere auch wie man es schafft, dass aus Ideen reale Prototypen werden. Ein Makerspace ist somit ein idealer Ausbildungsort für Menschen, die ihrer zusätzliche Fähigkeiten erlernen wollen und eher nicht eine typische, sehr formalisierten Ausbildung machen wollen.

Er könnte zudem ein Ort sein, um Langzeitarbeitslose oder Flüchtlinge zu qualifizieren bzw. ihnen die Möglichkeit zu geben, Tätigkeitsgebiete zu entdecken, auf denen sie bereits besondere Fähigkeiten besitzen und für deren Weiterentwicklung sie sich begeistern lassen.

Der Makerspace könnte zu diesem Zweck modulare Ausbildungseinheiten anbieten.
Entsprechend sollte es ebenfalls möglich sein das Unternehmen Auszubildende einen Teil ihrer Ausbildung. im Makerspace absolvieren lassen. Darüber hinaus sollte sich jeder interessierte Privatmensch handwerklich Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen können, die er schon immer mal erlernen wollte.

Inkubator – Ort für Gründungen und StartUps – Wer einen Prototypen entwickelt hat, sucht Möglichkeiten diesen zu vermarkten. Er braucht insbesondere Geld, häufig weitere Unterstützung und viel Know How um ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Außerdem Hilfe um das Produkt marktreif zu machen und es schließlich selbst im eigenen StartUp zu vermarkten. Ein anderer Weg, einen Prototypen zu einem Produkt weiter zu entwickeln, das dann Kunden angeboten wird, ist, ein Unternehmen zu suchen, das bereit ist, das Produkt herzustellen und zu vermarkten.

Ein Makerhub ist neben dem Makerspace somit auch gleichzeitig Inkubator und Gründerzentrum. Hier werden Entwickler und Unternehmen wie Geldgeber zusammen gebracht. Im MakerHub bekommt man nicht nur Hilfe, einen Prototypen herzustellen, sondern auch diesen marktreif zu machen und zu vermarkten bzw. zur Herstellung und Vermarktung ein eigenes StartUp aufzubauen. Im Makerhub findet alles am gleichen Ort statt.

Entwicklungszentrum für Unternehmen – Kleinere Unternehmen fehlt häufig das Geld und das technische wie personelle Know How, selbst Produkte zu entwickeln, auch dafür lässt sich der MakerHub nutzen. Besonders StartUps, die aufgrund einer Produktentwicklung im Makerspace gegründet wurden, aber auch andere Unternehmen, werden den Makerspace nutzen, um dort Prototypen aufgrund neuer Ideen herzustellen oder bestehende Produkte weiterzuentwickeln.

Im Makerspace finden die Unternehmen aber auch neue Mitarbeiter, die hier ausgebildet wurden oder die sie hier haben ausbilden lassen, und die bereits in dem Umfeld arbeiten, in dem auch das Unternehmen seine Produkte entwickelt. Man kennt die Menschen und Fähigkeiten, die man im Unternehmen einstellen will, bereits aus dem Makerspace und kann so gut beurteilen, ob sie in das Unternehmen passen und wofür man sie am besten einsetzen kann.

Der MakerHub ist ebenso der Kern eines Netzwerkes von StartUps und Unternehmen, die die verschiedensten Produkte im Makerspace entwickeln. Über dieses Netzwerk können sich die Unternehmen der verschiedensten Branchen gegenseitig unterstützen, Wissen austauschen, oder zusammenarbeiten, z.B. zur Vermarktung und Entwicklung von Produkten. Teil des Netzwerkes sind aber auch Geldgeber und Investoren, die innovative Unternehmen zwingend für ihre Entwicklungen benötigen. Durch die Zusammenarbeit im selben Raum, kommt es zu dem Netzwerk und entsprechenden Kooperationen quasi automatisch.

Ort für Geldgeber und Investoren – Der Makerhub ist auch der Ort, an dem Unternehmen, neue innovative Produkte finden oder Möglichkeiten ihr Geld in vielversprechende neue Produkte und StartUps zu investieren. Denn hier werden aus Ideen sichtbar und testbare Prototypen. anhand derer sich viel leichter abschätzen lässt, ob sich eine Vermarktung lohnt, als an der bloßen theoretischen Idee, die hinter dem Prototypen steckt.

Für Geldgeber und Investoren lohnt es sich somit ebenfalls den MakerHub finanziell zu fördern, um damit direkten Zugriff auf innovative Produkte und StartUps zu erhalten, in die man schließlich gewinnbringend investieren kann. So erspart man sich die lange Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten, denn im MakerHub werden immer neue Ideen geboren, aus denen sich Geldgeber und Investoren die aussuchen können, in die zu investieren es sich lohnen könnte.

Was nützt der MakerHub Bochum und dem Ruhrgebiet?

Ein MakerHub ist also gleichermaßen eine kreative Ideenschmiede, eine Jobmaschine, der Kern eines innovativen Netzwerks innovativer Menschen, StartUps, Unternehmen, handwerklicher Fachleute und Geldgeber sowie Leuchtturm einer modernen MakerCity, die besonders Menschen und Unternehmen mit Ideen fördert.

Der ideale Standort für einen MakerHub mit Strahlkraft weit über die Stadt hinaus ist Bochum und das Ruhrgebiet, denn hier finden sich die benötigten Fachleute, die die vielfältigen, hochkomplexen Maschinen bedienen können, die Menschen mit Ideen, die zumeist aus dem ausgeprägten handwerklichen Bereich wie aus dem Umfeld der Hochschulen und Universitäten kommen und Unternehmen, die immer wieder nach neuen Ideen und Produkten suchen. Dazu sucht die Region dringend nach neuen innovativen Entwicklungszentren, die den fortschreitenden Strukturwandel beschleunigen können und sie verfügt gleichzeitig über Flächen, auf denen ein solcher MakerHub entstehen könnte. Die STADTGESTALTER könnten sich vorstellen, dass der MakerHub auf dem Gelände des bereits 2019 vorgeschlagenen Hochschulcampus in Wattenscheid gebaut werden könnte (Hochschulcampus für Wattenscheid).

Wie lässt sich das Projekt MakerHub realisieren?

Der vorgeschlagene MakerHub hat also das Potential Bochum und die Region einen großen Schritt nach vorn zu bringen. Damit er funktioniert, muss der MakerSpace aber auch mit den erforderlichen, technisch anspruchsvollen und nicht billigen Maschinen ausgestattet werden. Zudem muss das hochqualifizierte Personal gewonnen werden, was nicht nur die Maschinen bedienen, sondern auch andere an diesen ausbilden soll und die Fähigkeit besitzen muss, Erfinder bei der Umsetzung ihrer Ideen kompetent zu beraten und sie bei der Entwicklung der Prototypen zu unterstützen. Die erforderlichen Mitarbeiter müssen also gleich mehrere besondere Qualifikationen besitzen und verlangen daher zu Recht eine sehr gute Entlohnung.

Die Schaffung eines MakerHubs kann die Stadt Bochum alleine finanziell nicht stemmen. Auch wäre der Betrieb keine städtische Aufgabe. Trotzdem sollte die Stadt die Einrichtungen, Unternehmen und Institutionen zusammen bringen, die erforderlich sind, um ein Projekt MakerHub auf den Weg zu bringen. Träger eines MakerHubs könnte eine Stiftung oder eine Betriebsgesellschaft anderer Rechtsform sein, an der sich Unternehmen des Ruhrgebietes ebenso beteiligen wie die städtische Sparkasse, Banken und andere Finanzinvestoren, das Land NRW, die IHK, Handwerkskammer, die Hochschulen und Universitäten der Stadt und des Ruhrgebietes sowie Stiftungen und andere private Geldgeber, deren Ziel es ist, den Strukturwandel des Ruhrgebietes voran zu treiben.

Das Ruhrgebiet wandelt sich von einem Landstrich der Malocher zu einer Region der Macher. Nichts verdeutlicht diese Entwicklung so deutlich wie die Schaffung eines MakerHubs mit einer Strahllkraft weit über das Ruhrgebiet hinaus.

Die STADTGESTALTER
In Kooperation mit Friedrich Zenkner

23 Feb

Konzept für Markthalle, VHS, Bücherei und mehr

Dort, wo heute das Telekom-Gebäude am Rathausplatz steht, soll in Bochum bis spätestens 2023 eine Markthalle und das sogenannten “Haus des Wissens” entstehen. Denn Stadtbücherei und Volkshochschule sollen bis dahin vom Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ) hinter dem Rathaus in das ehemalige Telekom-Gebäude umziehen.

Mit diesem Umzug setzt die Stadt einen Vorschlag der STADTGESTALTER um, den diese bereit 2015 vorgeschlagen haben (Bochumer Markthalle, 03.06.2015). Weiterhin hatten die STADTGESTALTER im gleichen Jahr eine Neuausrichtung der Stadtbücherei vorgeschlagen, die nun mit dem Bezug neuer Räumlichkeiten ebenfalls realisiert werden soll (Zukunftsweisende Neuausrichtung der Stadtbücherei, 17.01.2015).

Menschen suchen Orte, an dem sie nicht nur Wissen finden, sondern auch Unterhaltung, Orientierung, Austausch. Sie wollen kostenlos im Internet surfen, sich verabreden, vielleicht eine Lesung besuchen, Diskussionsrunden verfolgen oder einfach nur Zeit totschlagen. Freiberufler kommen um die Bibliothek als Arbeitsort zu nutzen (Süddeutsche vom 08.03.2018).

Menschen treffen, Wissen erleben, Zukunft gestalten

Das Telekom-Gebäude soll in Zukunft, der Ort sein, an dem sich Menschen in Bochum treffen, Wissen erleben und Zukunft gestalten. Eine klassische Volkshochschule und Stadtbücherei wird es dort nicht mehr geben. Vorbild für die Neuausrichtung wird, wie von STADTGESTALTERn angeregt, die futuristischen Stadtbücherei in Aarhus sein. Bücher spielen im Dokk1, so der Name der Bibliothek, nur eine untergeordnete Rolle, andere Medien werden mindestens gleichrangig angeboten. Es dreht sich alles um Kommunikation, Dienstleistung und ein zeitgemäßes Veranstaltungsprogramm. Weiterlesen

13 Jan

StartUp-Szene will weiter durchstarten

Die Bochumer StartUp-Unternehmen und Gründer sind in einer noch kleinen Szene sehr gut in der Stadt und auch im Ruhrgebiet vernetzt. Die Grenzen, die die Ruhrgebietskommunen zwischen Städten sehen kennen die StartUp-Unternehmer nicht. Man arbeitet über Stadtgrenzen hinweg zusammen, hilft sich, berät und trifft sich. Hier gelingt, wovon andere Wirtschaftbereiche in Bochum und dem Ruhrgebiet träumen.

StartUp Szene fühlt sich in der Innenstadt wohl

Über die rege StartUp-Szene berichten besonders Alexander Hüsing und Carmen Radeck. Beide sind selbst Gründer und Kind des Ruhrgebiets. Alexander Hüsing berichtet in seinem Blog ds – deutsche startups über die StartUps aus dem Ruhrgebiet.  RuhrGründer heißt der Blog von Carmen Radeck. Beide Blogs geben auch StartUps und Gründern aus Bochum und deren Anliegen viel Raum.

Der Kern der Szene hat sich in Bochum in der Innenstadt nieder gelassen, 9elements, nextindex, Werkbank und andere StartUps sitzen hier. In der City sind die Wege kurz, hier bekommt man alles und die Büromieten sind bezahlbar. Die Mitarbeiter der Startup-Unternehmen schätzen die guten Nahverkehrsanbindungen. In der Szene besitzen viele kein Auto, benutzen es wenig oder besitzen gar keinen Führerschein.

Coworking Space – Arbeiten (Foto: Deskmag)

Doch in der Innenstadt fehlt es an größeren Räumlichkeiten. Nicht wenige StartUps wollen wachsen, Büroräumlichkeiten über 300 qm zu finden ist in der Innenstadt jedoch bislang schwer. Zwar entstehen in der City einige neue größere, moderne Büroflächen, doch die dort aufgerufenen Mietpreise können sich die meisten StartUps nicht leisten. Die in großer Zahl freistehenden Flächen sind wiederum zu klein. Weiterlesen