12 Feb

Men`s Sheds – Werkstätten für ältere Menschen gegen Einsamkeit

Immer mehr ältere Menschen vereinsamen, nachdem sie in Rente gegangen sind. Ihnen fehlt eine Aufgabe, soziale Kontakte zu Mitmenschen, sie wissen oft nichts mit ihrer Zeit anzufangen. In englischsprachigen Ländern hat man ein Gegenrezept gefunden: Men`s Sheds, Werkstätten, in denen ältere Menschen, nicht nur Männer, sich treffen, um miteinander zu werkeln, handwerkliche Dinge herzustellen, Sachen zu reparieren oder ihre Fertigkeiten an andere, häufig Jüngere, weiter zu geben.

Gerade die Menschen im Ruhrgebiet sind es gewohnt, dass handwerkliche Arbeit ihr Leben bestimmt. Auch sind es viele Menschen auf der Arbeit wie privat gewohnt, dass sie nicht selbst ihr Leben gestalten. Ihr Arbeitsleben lang hat der Arbeitgeber bestimmt, wann, wo welche Arbeiten zu erledigen sind, teilweise hat der Arbeitgeber sogar die Wohnung besorgt und die Eltern haben vorbestimmt, dass eine Lehre in dem Betrieb, wo schon der Vater gearbeitet hat, die richtige Wahl ist.

Einsamkeit im Alter

Wenn dann mit 65 Jahren, das Rentenalter beginnt, fällt dann auf einen Schlag nur die gewohnte Beschäftigung weg, sondern auch die täglichen Kontakte zu den Arbeitskolleg*innen. Von einem Tag auf den anderen wird der Tagesablauf nicht mehr durch die Arbeit bestimmt. Viele ältere Menschen sind es nicht gewohnt sich selbst zu beschäftigen und ihren Tag eigenständig zu gestalten, sich selbst Aufgaben zu suchen oder mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen. Es kommt zu Vereinsamung, im schlimmsten Fall zu Depressionen und anderen psychischen Krankheiten.

Das Konzept Men’s Sheds

Um solchen Entwicklungen vorzubeugen, hat sich zunächst in Australien, dann in vielen weiteren englischsprachigen Ländern, wie Groß-Britannien, Irland und Kanada die Men’s.Shed-Bewegung entwickelt. Überall in diesen Ländern werden Werkstätten eingerichtet, in denen sich insbesondere ältere Männer, aber auch Frauen treffen und handwerklich arbeiten und ihre handwerklichen Fertigkeiten austauschen.

About Men`s Sheds – 9 Minute Video

Die Werkstätten sind Treffpunkte, in denen man Gleichgesinnte trifft, in denen sich die Senioren und Seniorinnen über alles Mögliche, nicht nur über ihre handwerklichen Interessen austauschen und Bekanntschaften wie Freundschaften schließen und so neue soziale Kontakte aufbauen. Dazu finden die Menschen neue Aufgaben und Wertschätzung für ihre Arbeit und Leistungen. Psychische Gesundheit basiert darauf, dass Menschen sich gebraucht fühlen, stolz sind auf ihre Fähigkeiten, was sie schaffen und in einer Gemeinschaft mit anderen verankert fühlen. Alles das können sie in den Men`s Sheds finden.

Die Vorteile für Gesundheit und Wohlbefinden der in Men’s Sheds aktiven Männer wurde in vielen Studien nachgewiesen (Men’s sheds as an alternative healthcare route? A qualitative study of the impact of Men’s sheds on user’s health improvement behaviours). Entsprechend sind es besonders die Krankenkassen und staatlichen Gesundheitssysteme, die die Men`s Shed-Bewegung in UK, Irland, Australien und Kanada unterstützen sowie finanziell fördern.

Für gemeinnützige Einrichtungen in der Stadt sind Men’s Sheds wertvolle Partner. Ist zum Beispiel die Rutsche im Kindergarten zu reparieren, dann wendet man sich an den Men`s Sheds und dort findet sich jemand, der die Rutsche wieder flott bekommt. Wenn der Tennisverein ein neues Gartentor benötigt, dann können das die Aktiven im Men’s Shed für ihn passgenau herstellen. Solche Projekte bedeuten für die in den Sheds Beschäftigten eine besondere Wertschätzung ihrer Arbeit und Fertigkeiten.

Wie baut man einen Men`s Shed auf?

Landesweit tätige Men`s-Sheds-Verbände (z.B. UK Men`s-Sheds-Association), die den Aufbau von Men`s-Sheds unterstützen und organisieren, bestehen in Deutschland bisher nicht. Für Interessierte ist es daher schwierig aus eigener Kraft einen Men`s Shed aufzubauen. Aber die STADTGESTALTER könnten sich vorstellen, dass die Stadt, in Bochum insbesondere die Seniorenbüros, die Gründung von Men`s Sheds unterstützen.

Benötigt werden Räumlichkeiten für eine Werkstatt verbunden mit einem Raum, in dem sich die Aktiven neben der Arbeit austauschen, treffen und auch mal feiern oder eine Runde Karten spielen können. Darüber hinaus müssen die nötigen Maschinen und Werkzeuge besorgt werden. Dabei kämen auch Spenden von örtlichen Handwerks- und Industrieunternehmen gelegen und müssten organisiert werden. Im Idealfall bildet sich Gruppen Senior*innen, die einen Men`s Shed aufbauen wollen und die Seniorenbüros stehen als Ansprechpartner bereit, um bei der Suche geeigneter Räume wie dem Aufbau und der Einrichtung zu helfen.

In Abhängigkeit von den handwerklichen Fertigkeiten der Aktivitäten kann die Einrichtung der Werkstätten ganz unterschiedlich ausfallen. Will man sich eher der Holz- oder der Metallverarbeitung widmen? Gibt es Aktive die z.B. Schneidern und Nähen wollen oder solche, die Interesse haben Sachen zu reparieren, z.B. Fahrrädern oder Elektrogeräte? Je nachdem, wie die Interessenlage ist, muss der jeweilige Men`s Shed anders ausgestattet und eingerichtet sein. Auch erstrebenswert, die in den Men`s Sheds erstellten kunsthandwerklichen Produkte sollten in entsprechenden Läden angeboten werden. Dort könnten dann auch Dinge, die repariert werden sollen, abgegeben werden. Eine ideale Ergänzung zu Men`s Sheds wäre also ein Ladenlokal in der Innenstadt, das dort einen der nicht wenigen Leerstände belegen könnte. Langfristig wäre anzustreben, in jedem Stadtbezirk der Stadt Bochum mindestens einen Men`s Shed aufzubauen, so dass die Aktiven keine weiten Wegen zu ihrem Shed zurücklegen müssen.

Auch ließen sich Men’s Sheds mit der Einrichtung von MakerHubs verbinden, wie sie die STADTGESTALTER erstmals 2020 vorgeschlagen haben (Ideenschmiede und Jobmaschine – Ein MakerHub für Bochum). So könnten die Räumlichkeiten von MakerHubs auch von Men’s Shed-Initiativen genutzt werden.

Einsamkeit wird immer mehr zu einem gesellschaftlichen Thema

Die Bochumer Bevölkerung wird immer älter. Bereits heute sind in der Stadt mehr als ein Fünftel der Menschen 65 Jahre und älter (21,8%). Die Vereinsamung von älteren Menschen wird zu einem immer größeren Thema. Einsamkeit macht krank. Die Ruhr-Universität gehört zu den führenden Wissenschaftsinstitutionen, die das Thema erforschen (Einsamkeit – Erkennen, evaluieren und entschlossen Entgegentreten, Prof. Dr. Maike Luhmann, Ruhr-Universität Bochum). Das Bundesfamilienministerium plant eine Strategie gegen Einsamkeit.

Es wäre also eine Chance für die Stadt, sich des Themas “Einsamkeit im Alter” als Vorreiter besonders anzunehmen. Der Aufbau und die Einrichtung von Men`s Sheds ist zwar letztlich kein Allheilmittel gegen Einsamkeit, aufgrund der spezifischen Bevölkerungsstruktur im Ruhrgebiet hinsichtlich Alter und handwerklichen Fertigkeiten, sind entsprechende Werkstätten aber gerade in Bochum ein gutes Instrument viele ältere Menschen zu erreichen, die nach neuen Aufgaben, sozialen Kontakten und Wertschätzung suchen, um ihr Leben im Alter nicht alleine in ihrer Wohnung vor dem Fernseher sitzend zu verbringen. Men`s Sheds wären somit ein ideales Thema für die Bochum-Strategie.

04 Nov

Ideenschmiede und Jobmaschine – Ein MakerHub für Bochum

In der offenen Werkstatt (MakerSpace) eines MakerHubs kann jeder, der schon immer eine Idee im Kopf hatte, diese mit Hilfe auch hochtechnischer Maschinen endlich umsetzen.  Aber ein MakerHub kann noch mehr.

Zusätzlich können in einem MakerHub Menschen ausgebildet werden, Dazu werden Im MakerHub Erfinder zu Gründern. Unternehmer nutzen einen MakerHub als Entwicklungslabor und Quelle für neue Mitarbeiter. Geldgeber suchen im MakerHub nach Ideen und StartUps, die sie finanziell unterstützen können.

Bochum könnte also einen MakerHub gut gebrauchen.

Was ist ein MakerSpace?

Ein MakerSpace, ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Menschen den Zugang zu Produktionsmitteln und modernen industriellen Produktionsverfahren für Einzelstücke zu ermöglichen. Typische Geräte sind 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Pressen zum Tiefziehen oder Fräsen, um eine große Anzahl an unterschiedlichen Materialien und Werkstücken bearbeiten zu können („make almost everything“). MakerSpace erlauben die Anfertigung von individualisierten Einzelstücken und Prototypen (Wikipedia FabLab).

Ein typischer Makerspace ist die Prototypen Werkstatt in München-Garching (MAKERSPACE – Paradies der Prototypen). Auch in Bochum gibt es bereits kleinere MakerSpaces wie das Labor oder der noch im Aufbau befindliche Makerspace der RUB

Ein MakerHub für Bochum

Die STADTGESTALTER schlagen vor in Bochum nicht nur ein Makerspace nach dem Vorbild in Garching zu schaffen, sondern diesen Raum zu einem MakerHub zu erweitern. Die Idee ist einen Ort zu schaffen, der mehr ist als eine offene Werkstatt mit industriellen Maschinen. Ein MakerHub ist zusätzlich ein besonderes Ausbildungszentrum ist, Inkubator für Gründungen und ein Entwicklungszentrum für Unternehmen.

Funktionsweise MakerHub

Am Einfachsten lässt sich die Idee des MakerHubs darstellen, in dem beschrieben wird, was der Makerhub wem ermöglicht:

Erfinderwerkstatt – Es gibt Studenten, Handwerker, Wissenschaftler, aber auch ganz normale innovative Menschen, die tolle Ideen haben, welche Dinge sie bauen oder wie sie bestehende Dinge technisch verbessern könnten. Sie wollen ausprobieren, ob ihre Idee funktioniert bzw. ausprobieren, wie sie ihre Idee umsetzen können, damit sie funktioniert.

So würde zum Beispiel der technikversierte, leidenschaftliche Radfahrer gerne seine Idee für einen kettenlosen Fahrradantrieb in die Realität umsetzen. Genau das ist im Makerspace möglich. Hier findet er die Maschinen und Fachleute, mit dem erforderlichen Know How, die es dem Erfinder ermöglichen, einen Prototyp für seine Idee zu fertigen. Im Makerspace findet der Ideengeber Rat, wie sich seine Idee umsetzen lässt, zum Beispiel mit welchen Verfahren und welchen Maschinen sich Bauteile am besten herstellen lassen, hier kann er so lange an seiner Idee tüfteln und sie testen, bis das Ergebnis so funktioniert, wie er sich das gedanklich vorgestellt hat. Auch zeigen die Mitarbeiter im Makerspace dem Erfinder, wie er komplexe Maschinen bedienen kann oder übernehmen für ihn die Bedienung der Maschinen.

Auf diese Weise werden aus Ideen Prototypen, vielleicht Produkte, die später von einem Unternehmen hergestellt werden oder die der Erfinder in einem eigenen StartUp, das er zum Verkauf seines Produktes gründet, baut und vermarktet.

Ausbildungsort – Ein Makerspace lebt von den Menschen, die die dortigen Maschinen bedienen können und wissen, was man wie damit umsetzen kann und die Ideengeber beraten können, wie sie ihr Projekt umsetzen. Eine Besonderheit des Makerspaces ist, die Maschinen werden nicht nur für ein Unternehmen eingesetzt, das diese für die Herstellung ihrer Produktlinien in ihrem meist sehr speziellen Produktspektrum einsetzt, sondern sie werden zur Herstellung von verschiedensten Bauteilen, aus den unterschiedlichsten Produktbereichen hergestellt. Der eine Erfinder werkelt am kettenlosen Fahrradantrieb, der nächste an einem verschleißfreien Scheibenwischer, wieder ein anderer an einem innovativen Mehrweg-Verschlusssystem für Weinflaschen. Die Aufgabenstellungen und Einsatzfälle der Maschinen im Makerspace sind also weitaus vielfältiger. als die in herkömmlichen Betrieben.

Im Makerspace können Menschen an den verschiedensten Maschinen die unterschiedlichsten Fähigkeiten lernen, insbesondere auch wie man es schafft, dass aus Ideen reale Prototypen werden. Ein Makerspace ist somit ein idealer Ausbildungsort für Menschen, die ihrer zusätzliche Fähigkeiten erlernen wollen und eher nicht eine typische, sehr formalisierten Ausbildung machen wollen.

Er könnte zudem ein Ort sein, um Langzeitarbeitslose oder Flüchtlinge zu qualifizieren bzw. ihnen die Möglichkeit zu geben, Tätigkeitsgebiete zu entdecken, auf denen sie bereits besondere Fähigkeiten besitzen und für deren Weiterentwicklung sie sich begeistern lassen.

Der Makerspace könnte zu diesem Zweck modulare Ausbildungseinheiten anbieten.
Entsprechend sollte es ebenfalls möglich sein das Unternehmen Auszubildende einen Teil ihrer Ausbildung. im Makerspace absolvieren lassen. Darüber hinaus sollte sich jeder interessierte Privatmensch handwerklich Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen können, die er schon immer mal erlernen wollte.

Inkubator – Ort für Gründungen und StartUps – Wer einen Prototypen entwickelt hat, sucht Möglichkeiten diesen zu vermarkten. Er braucht insbesondere Geld, häufig weitere Unterstützung und viel Know How um ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Außerdem Hilfe um das Produkt marktreif zu machen und es schließlich selbst im eigenen StartUp zu vermarkten. Ein anderer Weg, einen Prototypen zu einem Produkt weiter zu entwickeln, das dann Kunden angeboten wird, ist, ein Unternehmen zu suchen, das bereit ist, das Produkt herzustellen und zu vermarkten.

Ein Makerhub ist neben dem Makerspace somit auch gleichzeitig Inkubator und Gründerzentrum. Hier werden Entwickler und Unternehmen wie Geldgeber zusammen gebracht. Im MakerHub bekommt man nicht nur Hilfe, einen Prototypen herzustellen, sondern auch diesen marktreif zu machen und zu vermarkten bzw. zur Herstellung und Vermarktung ein eigenes StartUp aufzubauen. Im Makerhub findet alles am gleichen Ort statt.

Entwicklungszentrum für Unternehmen – Kleinere Unternehmen fehlt häufig das Geld und das technische wie personelle Know How, selbst Produkte zu entwickeln, auch dafür lässt sich der MakerHub nutzen. Besonders StartUps, die aufgrund einer Produktentwicklung im Makerspace gegründet wurden, aber auch andere Unternehmen, werden den Makerspace nutzen, um dort Prototypen aufgrund neuer Ideen herzustellen oder bestehende Produkte weiterzuentwickeln.

Im Makerspace finden die Unternehmen aber auch neue Mitarbeiter, die hier ausgebildet wurden oder die sie hier haben ausbilden lassen, und die bereits in dem Umfeld arbeiten, in dem auch das Unternehmen seine Produkte entwickelt. Man kennt die Menschen und Fähigkeiten, die man im Unternehmen einstellen will, bereits aus dem Makerspace und kann so gut beurteilen, ob sie in das Unternehmen passen und wofür man sie am besten einsetzen kann.

Der MakerHub ist ebenso der Kern eines Netzwerkes von StartUps und Unternehmen, die die verschiedensten Produkte im Makerspace entwickeln. Über dieses Netzwerk können sich die Unternehmen der verschiedensten Branchen gegenseitig unterstützen, Wissen austauschen, oder zusammenarbeiten, z.B. zur Vermarktung und Entwicklung von Produkten. Teil des Netzwerkes sind aber auch Geldgeber und Investoren, die innovative Unternehmen zwingend für ihre Entwicklungen benötigen. Durch die Zusammenarbeit im selben Raum, kommt es zu dem Netzwerk und entsprechenden Kooperationen quasi automatisch.

Ort für Geldgeber und Investoren – Der Makerhub ist auch der Ort, an dem Unternehmen, neue innovative Produkte finden oder Möglichkeiten ihr Geld in vielversprechende neue Produkte und StartUps zu investieren. Denn hier werden aus Ideen sichtbar und testbare Prototypen. anhand derer sich viel leichter abschätzen lässt, ob sich eine Vermarktung lohnt, als an der bloßen theoretischen Idee, die hinter dem Prototypen steckt.

Für Geldgeber und Investoren lohnt es sich somit ebenfalls den MakerHub finanziell zu fördern, um damit direkten Zugriff auf innovative Produkte und StartUps zu erhalten, in die man schließlich gewinnbringend investieren kann. So erspart man sich die lange Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten, denn im MakerHub werden immer neue Ideen geboren, aus denen sich Geldgeber und Investoren die aussuchen können, in die zu investieren es sich lohnen könnte.

Was nützt der MakerHub Bochum und dem Ruhrgebiet?

Ein MakerHub ist also gleichermaßen eine kreative Ideenschmiede, eine Jobmaschine, der Kern eines innovativen Netzwerks innovativer Menschen, StartUps, Unternehmen, handwerklicher Fachleute und Geldgeber sowie Leuchtturm einer modernen MakerCity, die besonders Menschen und Unternehmen mit Ideen fördert.

Der ideale Standort für einen MakerHub mit Strahlkraft weit über die Stadt hinaus ist Bochum und das Ruhrgebiet, denn hier finden sich die benötigten Fachleute, die die vielfältigen, hochkomplexen Maschinen bedienen können, die Menschen mit Ideen, die zumeist aus dem ausgeprägten handwerklichen Bereich wie aus dem Umfeld der Hochschulen und Universitäten kommen und Unternehmen, die immer wieder nach neuen Ideen und Produkten suchen. Dazu sucht die Region dringend nach neuen innovativen Entwicklungszentren, die den fortschreitenden Strukturwandel beschleunigen können und sie verfügt gleichzeitig über Flächen, auf denen ein solcher MakerHub entstehen könnte. Die STADTGESTALTER könnten sich vorstellen, dass der MakerHub auf dem Gelände des bereits 2019 vorgeschlagenen Hochschulcampus in Wattenscheid gebaut werden könnte (Hochschulcampus für Wattenscheid).

Wie lässt sich das Projekt MakerHub realisieren?

Der vorgeschlagene MakerHub hat also das Potential Bochum und die Region einen großen Schritt nach vorn zu bringen. Damit er funktioniert, muss der MakerSpace aber auch mit den erforderlichen, technisch anspruchsvollen und nicht billigen Maschinen ausgestattet werden. Zudem muss das hochqualifizierte Personal gewonnen werden, was nicht nur die Maschinen bedienen, sondern auch andere an diesen ausbilden soll und die Fähigkeit besitzen muss, Erfinder bei der Umsetzung ihrer Ideen kompetent zu beraten und sie bei der Entwicklung der Prototypen zu unterstützen. Die erforderlichen Mitarbeiter müssen also gleich mehrere besondere Qualifikationen besitzen und verlangen daher zu Recht eine sehr gute Entlohnung.

Die Schaffung eines MakerHubs kann die Stadt Bochum alleine finanziell nicht stemmen. Auch wäre der Betrieb keine städtische Aufgabe. Trotzdem sollte die Stadt die Einrichtungen, Unternehmen und Institutionen zusammen bringen, die erforderlich sind, um ein Projekt MakerHub auf den Weg zu bringen. Träger eines MakerHubs könnte eine Stiftung oder eine Betriebsgesellschaft anderer Rechtsform sein, an der sich Unternehmen des Ruhrgebietes ebenso beteiligen wie die städtische Sparkasse, Banken und andere Finanzinvestoren, das Land NRW, die IHK, Handwerkskammer, die Hochschulen und Universitäten der Stadt und des Ruhrgebietes sowie Stiftungen und andere private Geldgeber, deren Ziel es ist, den Strukturwandel des Ruhrgebietes voran zu treiben.

Das Ruhrgebiet wandelt sich von einem Landstrich der Malocher zu einer Region der Macher. Nichts verdeutlicht diese Entwicklung so deutlich wie die Schaffung eines MakerHubs mit einer Strahllkraft weit über das Ruhrgebiet hinaus.

Die STADTGESTALTER
In Kooperation mit Friedrich Zenkner