Bahnanbindung für Leithe und Günnigfeld
Nur 15,1% der Wege in Bochum und Wattenscheid werden mit Bus und Bahn zurückgelegt, Tendenz abnehmend. In deutschen Großstädten sonst sind es üblicherweise 20-30%. Das Nahverkehrsnetz in Bochum und dem Ruhrgebiet ist unzureichend und hat viele Lücken.
Leithe und Günnigfeld fehlt bisher eine attraktive ÖPNV-Anbindung
Stadtteile wie Leithe und Günnigfeld sind bisher nicht mit leistungsfähigen Nahverkehrslinien an das Netz des Ruhrgebiet-Nahverkehrs angeschlossen. Daher meiden die meisten Menschen, die dort wohnen, öffentliche Verkehrsmittel und bevorzugen in den meisten Fällen das viel schnellere Auto. Dabei gibt es eine ehemalige Güterbahntrasse, die beide Stadtteile mit dem bestehenden Bahnnetz verbindet.
Bahnlinie von der Uni Essen über Leithe und Günnigfeld zum Bochumer Hauptbahnhof
Die STADTGESTALTER schlagen daher vor, diese Güterbahnstrecke, die auch für den Radschnellweg RS1 genutzt werden soll, zusätzlich für eine Bahnverbindung zwischen Essen und Bochum, die im Norden von Wattenscheid auch Leithe und Günnigfeld anbindet, zu nutzen. Die Linie soll vom Essener Campus der Universität Essen-Duisburg über Essen-Kray. Leithe, Lohrheide-Stadion, Günnigfeld und Feldmark, Jahrhunderthalle/Westpark, Bochum West bis zum Bochumer Hbf. führen (Plan Streckenverlauf). Vorgeschlagen werden für die 17 km lange Strecke elf permanente Haltestellen und zwei, Lohrheide-Stadion und Jahrhunderthalle, die nur bei Veranstaltungen angefahren werden. Von Leithe und Günnigfeld würde die Fahrtzeit nach Essen und Bochum nur noch rd. 15 Minuten betragen. Heute braucht man mit Bus und Bahn im seltenen, günstigen Fall 25 Minuten, in der Regel 30 Minuten und deutlich länger. Nach Vorstellung der STADTGESTALTER soll die Bahn in einem 15-Minuten-Takt fahren.
Das Lohrheide-Stadion, das für 48 Mio. Euro zur Eventbühne ausgebaut werden soll, erhielte mit der RegioTram eine echte Nahverkehrs-Anbindung, die es Menschen ermöglicht die dortigen Veranstaltungen statt mit dem Auto bequem mit dem ÖPNV zu erreichen.
RegioTram vereint Vorteile von Regionalbahnen und Straßenbahnen
Die STADTGESTALTER schlagen zum Betrieb der Strecke den Einsatz einer so genannten RegioTram (Bild RegioTram) vor, eine Straßenbahn, die auch auf Gleisen des DB-Netzes fahren kann (RegioTram Kassel). So kann die RegioTram im Bereich Kray die bestehenden Bahngleise nutzen, auf der auch die S-Bahn-Linie S2 fährt und in Bochum die Gleise, die aktuell die Glückauf-Bahn (RB46) nutzt, während sie die im Bereich des ehemaligen Güterbahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid neu geplanten Wohngebiete (Vorlage 20192940) als Straßenbahn durchfahren kann.
Die Strecke würde nach den Überlegungen der STADTGESTALTER vom Lohrheidestadion bis Kray-Nord eingleisig neben dem Radschnellweg verlaufen, ebenso zwischen Günnigfeld und Jahrhunderthalle. Zwischen Bochum-West und Hbf. würde ebenfalls die bestehende eingleisige Strecke genutzt. In allen anderen Bereichen sollte eine zweispurige Führung angestrebt werden.
Die Regiotram verbindet die Vorteile einer Regionalbahn mit der einer Straßenbahn. Sie kann auf eigener Trasse wie eine Regionalbahn fahren und den Hauptbahnhof Bochum wie den S-Bahn-Halt Essen-Kray-Nord auf Bahngleisen direkt anfahren. Gleichzeitig kann sie auf der Straße und direkt durch Wohngebiete geführt werden, was eine direkte Anbindung der Siedlungsgebiete mit Straßenbahnhaltestellen erlaubt. Auch andere Linien wie die Glückauf-Bahn, verlängert nach Recklinghausen, könnten mit RegioTrams betrieben werden. Die Straßenbahneigenschaft der RegioTram ermöglicht auch mehr und enger beieinander liegende Haltestellen.
Weitere Streckenoptionen: Zum Hauptbahnhof Essen und zum Nordbahnhof/Justizzentrum Bochum
Auch haben die STADTGESTALTER für die RegioTram-Linie bereits zusätzliche Strecken-Optionen angedacht: Die Linie könnte am Westende zusätzlich oder alternativ auch zum Hauptbahnhof Essen geführt werden und im Osten über den Bahnhof Präsident zum Bochumer Nordbahnhof/Justizzentrum.
Bei geplanten Wohngebiete am Güterbahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid muss RegioTram-Trasse berücksichtigt werden
Voraussetzung, damit die vorgeschlagene Bahnlinie auch realisiert werden kann, ist, dass die Bebauungspläne für den Güterbahnhof Gelsenkirchen-Wattenscheid (Vorlage 20192940) bereits Flächen für die erforderliche RegioTram-Trasse vorsehen (Mögliche Flächennutzung mit RegioTram-Trasse). Unbedingt zu vermeiden ist, dass die Bebauungspläne zulassen, dass Flächen zugebaut werden, die einen Verlauf der Bahn durch die neuen Wohngebiete unmöglich machen. Vertreter von UWG, SPD und den Grünen Wattenscheid haben bereits signalisiert, dass sie ebenfalls Flächen für eine mögliche Bahntrasse frei halten wollen. Hierzu muss aber noch ein entsprechender politischer Beschluss gefasst werden. Dafür werden sich die STADTGESTALTER sich im nächsten Schritt einsetzen.
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