Auch OB Eiskirch will die Seilbahn
UPDATE: Dieser Beitrag erschien am 01.04.2017 als Aprilscherz.
In der letzten Ratssitzung stellt Oberbürgermeister Eiskirch den Ratsmitgliedern die neue Innenstadtvision 2030 vor. Leider ist das meiste mehr Utopie als Vision, entsprechend zurückhaltend fiel der Beifall im Rat aus. Aber ein Detail überrascht doch, unter der Perspektive „Vernetztes Stadterleben“ wird auch eine Seilbahn abgebildet (Broschüre Bochum 2030).
Werden in dem Konzept sonst eher utopische Traumbilder von der Eroberung der dritten Dimension der Stadt „mit Etagengärten, eingeschobenen Leselounges, Stegen, die die Obergeschosse und Dächer der Stadt verbinden“ dargestellt, ist es beim Thema Seilbahn doch sehr konkret. Hier wird eine Vision skizziert, die auch Aussicht hat in wenigen Jahren Realität zu werden.
Und am ersten April legt das Amt des Oberbürgermeisters nach und präsentiert Pläne für eine Seilbahn, die Bochum und Wattenscheid verbinden soll (Linienplan). Vom „Stadtpark zum Stadtgarten“ heißt es in der Überschrift. Die Seilbahn soll nach Plänen des Oberbürgermeisters, neben dem Bismarkturm beginnen (Visualisierung), zum Westpark führen und im Wattenscheider Stadtgarten enden.
„Diese Seilbahn soll nicht nur eine praktische Verbindung zwischen den beiden Städten schaffen, sondern auch die Bürger näher zusammenrücken lassen,“ erklärt der Oberbürgermeister. Die Einrichtungen von Stadtpark- und garten werden noch attraktiver. Vogelpark und Tierpark, Jahrhunderthalle und Kunstmuseum werden mit der Seilbahn verbunden, die 6,1 km lang sein wird und für die Seilbahnfahrer nur eine Fahrzeit von rund 12 Minuten benötigen werden. Die Stadt ist sicher, die Freilichtbühne erhält einen tollen Anschluss, der diesen einmaligen Veranstaltungsort neu beleben wird. Im Westpark rückt das in Planung befindliche Zentralbad und die neue Zweigstelle des Bergbaumuseums näher an die grünen Vorzeigeparks von Bochum und Wattenscheid und die Hauptstelle des Bergbaumuseums.
Die Seilbahn soll im Sommer auch nachts verkehren, um den Besuchern traumhafte Blicke über das hell erleuchtete Ruhrgebiet zu bieten. Dazu soll die Seilbahn für verschiedene Events genutzt werden. Bochum ist schließlich „Hotspot der Live-Kultur“. Seilbahnkabinen sollen für Feiern und andere Festivitäten vermietet werden. „BoSy on Air“ soll das neu Format heißen, bei dem in den Kabinen die Musiker der BoSy die Seilbahnfahrer begeistern. Ein Streichquartett in Kabine eins, drei Bläser in der zweiten Kabine und auch ein Klavierkonzert ist in einer Kabine möglich.
Der Oberbürgermeister ist begeistert, „Wenn wir von Visionen reden, dann wären wir ja verrückt, wenn wir eine solche Chance nicht nutzen würden, die sich schon in wenigen Jahren umsetzen lässt.“ Für die Umsetzung hat die Stadt bereits mit Seilbahnherstellern gesprochen. 60-80 Mio. könnte das Projekt kosten, 90% der Baukosten soll das Land übernehmen. Es klingt an, dass sich die Seilbahnhersteller vorstellen könnten bei einer erfolgreichen Umsetzung des urbanen Seilbahnprojektes in Bochum oder Wattenscheid eine zentrale Fertigung für Seilbahnen aufzubauen.
Die STADTGESTALTER, die die Seilbahnidee erstmalig für Bochum zur Diskussion gestellt haben und die mit ihrer Fraktion „FDP & Die STADTGETALTER“ die Idee immer wieder vorangetrieben haben, sind überrascht, stehen aber dem neuen Seilbahnvorschlag des Oberbürgermeisters sehr positiv gegenüber. Allerdings halten die STADTGESTALTER ihre Vorschläge für Seilbahnverbindungen zwischen Innenstadt und Ruhrpark sowie von RUB/ Hochschule zu den Opelflächen und nach Langendreer wie dem Kemnader See für wichtiger, da auf diesen Linien nicht nur dem Freizeitverkehr, sondern auch dem Alltagsverkehr dienen.
Seit dem 01. April 2017 steht fest, Bochum wird Seilbahnstadt.