Verkehrs- und Umgestaltungskonzept Bermuda3Eck
Die Interessengemeinschaft Bermuda3Eck (ISG) hat Mitte diesen Jahres ein umfangreiches Konzept zur Weiterentwicklung des Bermuda3Ecks vorgestellt. Vorgeschlagen wird unter anderem ein Streetfoodmarkt, eine Kultur- und Gastromeile an der Viktoriastraße und eine Seilbahnlinie zwischen Ruhr-Universität und 3Eck (Konzept der ISG Bermuda3Eck).. Das Bermuda3eck befindet sich in einem ständigen Wandel und möchte auch für die Zukunft seine Stellung als das Ausgehviertel des Ruhrgebiets sichern.
Gleichzeitig will die Stadt mit Hilfe des Stadtentwicklungskonzeptes Innenstadt einige Baustellen im Bermuda3Eck angehen. Dabei sind u.a. Kerkwege und Viktoriastraße, aber auch die Bahnunterführung von der Hermannshöhe zur Kreuzstraße Orte, die überplant und umgestaltet werden sollen.
Verkehrs- und Gestaltungskonzept Bermuda3Eck der STADTGESTALTER
Ausgehend von diesen Eckpunkten legen die STADTGESTALTER nun erste Vorschläge für das Bermuda3Eck vor, die zeigen wie einige der von der ISG angestrebten Änderungen umgesetzt werden könnten (Verkehrs- und Gestaltungskonzept Bermuda3Eck, STADTGESTALTER). Insbesondere haben die STADTGESTALTER ein Verkehrskonzept entwickelt, das Flächen schafft, um im 3Eck zusätzliche Nutzungen zu ermöglichen. Ein weiteres Ziel ist durch eine Reduzierung des Verkehrs die Attraktivität sowie Flair und Ambiente im Bermuda3Eck zu erhöhen.
Im Einzelnen schlagen die STADTGESTALTER folgende Maßnahmen vor:
Fußgängerzone Kerkwege und Brüderstraße – Der “Poserverkehr” entlang Kerkwege und Brüderstraße ist sowohl der Stadt wie der ISG ein Dorn im Auge. Die unfreiwillige Autoshow nervt die Menschen, die das 3Eck besuchen. Da, wo die Poser vorbei fahren, will niemand sitzen und den aufheulenden Motoren zu hören. Der Lärm stört.
Auch verhindert die Fahrspur, dass auf den beiden Straßen große Freisitze für die Gastronomiebetriebe angelegt werden können. Die sind aber laut ISG erforderlich um die Gastronomie dort erfolgreich zu betreiben. Entsprechend schwierig ist die Vermietungssituation in der Brüderstraße.
Die STADTGESTALTER schlagen vor Kerkwege und Brüderstraße, sowie die Kreuzstraße bis zu den Einfahrten zu den Parkplätzen ebenfalls wie die Kortumstraße zur Fußgängerzone zu machen. Auf dem heutigen Parkplatz an der Kreuzstraße hinter dem Parkhaus-Bermuda3Eck (P8) soll zudem ein Gebäude mit mehreren Parketagen errichtet werden, das auch Stellplätze für Anwohner anbieten soll.
Die Zufahrt zu diesem Parkhaus soll vom Südring über die Rechener Straße erfolgen, die Ausfahrt über die Neustraße. Der Parkverkehr muss so nicht mehr über den Kerkweg oder die Brüderstraße laufen. Die Brüderstraße soll am Otto-Sander-Platz abgebunden werden und wird damit zur Sackgasse. Der Liefer- und Anwohnerverkehr erreicht die Brüderstraße über den Kerkwege, wendet am Ende der Brüderstraße und fährt den gleichen Weg wieder zurück.
Entlang des Kerkweges sollen die bestehenden Stellplätze in Fahrradabstellplätze umgewandelt werden, um im Bermuda3Eck den Mangel an Fahrradabstellmöglichkeiten zu beheben.
Der von der ISG erdachte Streetfoodmarkt verbindet die Kortumstraße mit der neuen Fußgängerzone auf dem westlichen Teil der Kreuzstraße. So kommen die Besucher des Marktes später bequem über die Kreuzstraße wieder zurück zur Brüder- und Kortumstraße.
Flanierzone und Radweg entlang der Viktoriastraße – Der Autoverkehr auf der Viktoriastraße soll nach den Vorstellungen der STADTGESTALTER zukünftig nur noch über drei Fahrspuren laufen. Über eine Fahrspur soll der Verkehr Richtung City fahren, eine weitere Fahrspur ist für den Verkehr aus der Innenstadt vorgesehen. Die Dritte Fahrspur nimmt je nach Verkehrslage Verkehr in oder aus der Innenstadt auf.
Ist am Morgen der Verkehr in die Innenstadt groß, wird die mittlere Fahrspur zur zweiten Fahrspur in die Innenstadt, ist am Nachmittag der Feierabendverkehr aus der City hoch, wird die Fahrspur dynamisch als zusätzliche Fahrspur für den Verkehr Richtung Schauspielhaus elektronisch ausgeschildert. Auf diese Weise stehen immer zwei Fahrspuren in die Richtung zur Verfügung, in der das Verkehrsaufkommen besonders hoch ist.
Diese Art der dynamischen Verkehrsflussregelung hat sich in den Niederlanden bewährt und führt zu einem angepassten Angebot an Fahrstreifen, das dem Bedarf entspricht..
Die Viktoriastraße ist zwischen Alter Hattinger Straße und Südring 28 bis 30 m breit, das bedeutet bei einem 2,5 bs 3 m breiten Gehweg auf der Westseite, 3 Fahrspuren von je 3,25 m und einem östlich verlaufenden 2-Richtungs-Radweg (4 m Breite), verbleiben auf der Ostseite der Straße 11 bis 12 m für eine Flanierzone. Hier ist Platz für Bäume, Beete, und großzügige Freisitze, wie sie sich die Gastronomen insbesondere ggü. vom Musikforum in ihrem Konzept vorstellen.
Diese Flanierzone wertet die Straße erheblich auf. Es entsteht eine neue Großzügigkeit. Die Flanierzone kann so gestaltet werden, wie man das von Flaniermeilen entlang der französischen Boulevards kennt. Das Bermuda3Eck erhält so eine weitere spannende Seite.
Damit der Autoverkehr trotz dynamischer Mittelspur Richtung Norden nach links in die Humboldtstraße einbiegen kann und Richtung Süden in das Parkhaus P8, schlagen die STADTGESTALTER vor an den beiden Kreuzung zwei indirekte Linksabbieger einzurichten. Das bedeutet, wer dort links fahren will, fährt zunächst rechts um dann von rechts bei grüner Ampelphase sämtliche Geradeausfahrspuren in einem Zug queren zu können.
Dies ist erforderlich, da aufgrund der dynamischen Mittelspur keine Linksabbiegerspuren eingerichtet werden können. Damit dort das indirekte Linksabbiegen möglich ist, muss auch die Kreuzung zur Homboldtstraße eine Ampelanlage erhalten.
Anbindung der Unterführung von Hermannshöhe zur Kreuzstraße an die Bahnsteige des Hauptbahnhofs – Der Weg vom Hauptbahnhof, dem mit weitem Abstand größten Verkehrsknotenpunkt der Stadt, in das Bermud3Eck ist verhältnismäßig umständlich und unattraktiv. Daher nehmen die STADTGESTALTER eine alte Idee auf und schlagen vor, dass die Bahnsteige der Gleise 3&4 sowie 5&6 mit einer Treppen- bzw. Rampenanlage an die Unterführung von der Hermannshöhe zur Kreuzstraße angeschlossen werden..
Diese Anbindung führt dazu, dass die Besucher des 3Ecks kreuzungsfrei vom Hauptbahnhof über die Unterführung,und die Kreuzstraße direkt ins Bermuda3Eck gelangen. Das macht es noch attraktiver das Bermuda3Eck mit Bus und Bahn anzufahren.
Zudem wird die Unterführung belebt, die bisher aufgrund der eher geringen Nutzung von nicht wenigen Menschen als Angstraum empfunden wird. Zu überlegen wäre in diesem Zusammenhang, ob am Eingang der Unterführung an der Kreuzstraße ggf. einige offene Urinale installiert werden sollten, um dem Urinieren in der Unterführung vorzubeugen. Auch diese Maßnahme könnte zur Steigerung der Attraktivität der Unterführung beitragen.
Weiteres Vorgehen
Damit das Bermuda3Eck auch in Zukunft der Anziehungspunkt für das Nachtleben im ganzen Ruhrgebiet bleibt, muss es den wachsenden Bedürfnissen der Besucher angepasst und weiterentwickelt werden. Die Gastronomen- und Geschäftsleute erfinden ständig neue Konzepte und setzen diese im 3Eck um. Die Stadt muss die Voraussetzungen schaffen, dass es im 3Eck genug Möglichkeiten und Flächen gibt, auf denen sich die Menschen wohl fühlen und die die Gastronomen für Ihre Konzepte und Events nutzen können. Verkehrsflächen zu Flächen umzuwandeln, auf denen Menschen essen, flanieren, feiern und das Leben genießen können, ist der richtige Weg um den Erfolg des Bermuda3Ecks für die Zukunft sicher zu stellen.
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