07 Jul

Ideen für den Husemannplatz

Die STADTGESTALTER schlagen ein Wasserspiegel, eine einzigartige Bodenprojektion und weitere Ideen für die Neugestaltung des Husemannplatzes vor.

Außergewöhnliche Plätze mit besonderem Flair und Ambiente, auf denen die Menschen gerne Verweilen, sich Treffen, das Treiben beobachten, andere Menschen beobachten und selbst gerne gesehen werden, ziehen Menschen in die Innenstadt. Solch ein Platz fehlt der Bochumer Innenstadt bisher.

Neugestaltung des Husemannplatzes wird angestoßen, Ideen sollen gesammelt werden

Zentraler Platz der Innenstadt ist der Husemannplatz, dessen Gestaltung schon lange nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Platzgestaltung genügt. Die Fraktion „FDP & Die STADTGESTALTER“ stößt daher in der nächsten Ratssitzung eine grundlegende Neukonzeptionierung an. Der Antrag (20181794) sieht vor, dass im Rahmen der Neugestaltung die Bewohner der Stadt einbezogen werden sollen. Auch die SPD hat sich mit der die Neugestaltung des Platzes beschäftigt und hat für die nächste Ratssitzung dazu eine Anfrage (20181811) gestellt.

Hört man sich um, werden für eine Neugestaltung des Platzes folgende Wünsche besonders häufig geäußert: Der Platz soll grün werden, es soll viele Sitzmöglichkeiten geben, die Menschen möchten sich an einem Wasserspiel erfreuen, für die Kleinen soll es ein spannendes Spielareal geben.

Als Erste haben jetzt die STADTGESTALTER einen konkreten Planungsentwurf erarbeitet (Gestaltungsentwurf). Mit dem Entwurf verfolgen die STADTGESTALTER jedoch nicht das Ziel einen konkreten Vorschlag zur Neukonzeption des Platzes vorzulegen, der später 1:1 umgesetzt werden soll. Der Vorschlag soll zunächst zeigen, was denkbar und möglich ist. Es geht darum einige, auch ungewöhnliche Ideen auf den Tisch zu legen, die die Diskussion anregen sollen.

Eine Allee, ein Wasserspiegel und viele Bänke

Im Mittelpunkt der vorgelegten Planungen steht eine Allee, die diagonal über den gesamten Platz von der Huestraße hin zur neuen Einkaufspassage verläuft, die dort entstehen soll, wo sich heue noch die alten Gerichtsgebäude befinden.

Zwischen den beiden Baumreihen soll sich eine 80 x 10 m große Spiegelfläche erstrecken (Visualisierung Spiegelallee). In diesem Bereich kann die Platzfläche mit einem bis zu 2 cm tiefen Wasserspiegel bedeckt werden, in dem sich bei Sonne der Himmel und die angrenzenden Bäume spiegeln.

Das Wasser tritt aus den Fugen des Pflasters auf dem Platz an die Platzoberfläche, mit Düsen wird zudem direkt über der Platzoberfläche ein Nebel erzeugt. Dann bleibt das Wasser für einige Zeit als Spiegel auf dem Platz stehen, bis es dann wieder durch die Fugen abläuft. Dieses Schauspiel wiederholt sich aller 30 bis 60 Minuten. Die Technik für das Wasserspiel kann im Parkhaus unter dem Platz untergebracht werden.

Der Vorschlag der STADTGESTALTER sieht weiterhin vor zwischen den Alleebäumen Bänke aufzustellen, von denen das Wassersschauspiel und die im Wasser spielenden Kinder und Junggebliebenen beobachten werden können, die sich besonders bei warmem Wetter mit dem Wasser der Spiegelfläche abkühlen werden (Foto Menschen und Wasserspiegel).

Welche Anziehung ein solches Wasserspiel entfaltet kann, ist in Bordeaux am Miroir d’eau zu beobachten oder am Himmelsspiegel in Hemer im Sauerlandpark.

Das Wasserspiel kann nur in der frostfreien Zeit betrieben werden. Während des Weihnachtsmarktes bietet die Spiegelallee genug Platz für die Buden des Weihnachtsmarktes. Ebenfalls besteht die Möglichkeit an einem Ende der Spiegelallee eine Projektionsfläche oder eine Bühne aufzubauen, um auf dem Platz entsprechende Vorführungen, Festivals, Märkte oder Konzerte durchzuführen.

Wenn es Dunkel wird, schwimmt ein Hai über den Platz, blüht dort ein bunte Wiese oder fließt glühende Lava über den Platz

Für die Zeit von Einbruch der Dunkelheit bis 22 Uhr, schlagen die STADTGESTALTER vor, die Spiegelfläche für eine einmalige Bodenprojektion zu nutzen. Mit Hilfe von fest installierten Projektoren sollen bewegte Bilder auf die 80 x 10 m große, dann wasserlose Spiegelfläche projiziert werden (Technik Bodenprojektion).

Plötzlich entsteht auf dem Platz eine bunte Blumenwiese, fließt entlang der Allee ein glühender Lavastrom oder schwimmt ein Hai quer über den ganzen Platz (Beispiele für Bodenprojektionen). Künstler können wechselnde Projektionen ausarbeiten, die dann auf die Platzfläche geworfen werden und die Menschen in ihren Bann und in die Stadt ziehen. Mit jeder Projektion entstünde ein neues Kunstwerk, das die Menschen neu überrascht. Auch wenn die Sonne untergegangen ist, wird der Platz nie langweilig, sind einige Wochen vergangen, können die Menschen neue Projektionen erleben.

Während Projection Mapping auf Häuserfassaden (Projection Mapping ShowReel) mittlerweile in vielen smarten Städten ein beliebtes Event ist, das tausende Menschen in die Städte lockt, gibt es bisher keine Stadt mit einer festen Projektionsfläche auf dem Boden eines öffentlichen Platzes. Auf dem Husemannplatz kann Bochum zeigen, dass es den Anspruch erhebt zu den technologischen fortschrittlichen Städten gezählt zu werden.

Ein großzügiger Platz, der für urbanes Lebensgefühl steht

Der neue Husemannplatz sollte aber nicht nur mit einem spannenden Wasserspiel und einer besonderen Projektionsinstallation aufwarten, sondern soll nach den Vorstellungen der STADTGESTALTER auch mit vielen Sitzmöglichkeiten und Bäumen für ein urbanes Lebensgefühl sorgen. Dazu sollen auf dem Platz ein Spielareal und eine große Fahrradabstellanlage eingerichtet werden. Auch sieht der Entwurf vor, dass in den Gebäuden im Norden und Süden des Platzes weitere Gastronomiebetriebe öffnen, die dann auf dem Platz einen Freisitz betreiben können.

Insgesamt soll der Platz zukünftig großzügiger erscheinen, deshalb sieht der Vorschlag der STADTGESTALTER keine Aufbauten vor, die die Sichtbeziehungen über den Platz stören könnten. Bänke, Bäume, das Spielareal und die Freisitze im Randbereich sind die einzigen Dinge, die sich auf dem Platz befinden. Durch die Allee ergibt sich eine besondere Sichtachse zwischen Viktoria- und Kortumstraße, aber auch sonst soll es immer möglich sein, von jedem Ort auf dem Platz den gesamten Platz zu überblicken.

Ein außergewöhnlicher Platz mit Magnetwirkung

Ziel des Entwurfs der STADTGESTALTER ist es, einen außergewöhnlichen, multifunktionalen und belebten Platz schaffen, der für alle Bevölkerungsgruppen einen Grund mehr darstellt, in die Innenstadt zu kommen, um dort etwas Zeit zu verbringen. Wenn es hell ist, soll der Platz genauso belebt sein wie wenn die Sonne untergegangen ist. Im Sommer wie im Winter soll er gleichermaßen ein besonderer Anziehungspunkt und ein Aushängeschild der Innenstadt sein.

Die weitere Diskussion zur Gestaltung des Platzes wird zeigen, was die Menschen und Stadtplaner noch für Ideen für den Platz entwicklen. Die Neugestaltung dieses zentralen Platzes der Innenstadt bietet viele Chancen, die Innenstadt attraktiver zu machen. Diese müssen wir nutzen. Das Ziel sollte es sein, den Platz zu einem einzigartigen Highlight mit Magnetwirkung für eine besondere Innenstadt zu werden zu lassen.

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