Markthalle an der Viktoriastraße
Hört man sich in der Stadt um, scheinen die Meinungen eindeutig verteilt: Eine große Zahl der Innenstadtbesucher wünschen sich eine Markthalle. Von dem Einkaufszentrum am Husemannplatz, an dessen Bau SPD und Grüne unbeirrt festhalten, halten die allermeisten dagegen wenig.
Die Markthalle würde die Stadt bereichern. Sie wäre ein Anziehungspunkt. Keine Stadt im Ruhrgebiet besitzt eine große Markthalle in der Innenstadt. Über 50 Ladenheiten (Mögliche Läden in der Markthalle) könnten in einer Markthalle Platz finden. Ihr Angebot würde das Angebot der Innenstadt bereichern und ergänzen. Anders als beim Einkaufszentrum würden die Geschäfte im Center nicht solche an anderer Stelle in der Innenstadt verdrängen.
Die überdachte Viktoriastraße als Markthalle
Doch wo in der Stadt ist der optimale Platz für eine Markthalle? Sie sollte, wenn möglich direkt an der Fußgängerzone liegen, am besten an einem der zentralen Plätze. Die STADTGESTALTER schlagen jetzt einen neuen Standort vor. Nach dem Vorschlag der STADTGESTALTER soll die Viktoriastraße zwischen Rathausplatz und Husemannplatz bis zur Einbiegung der ABC-Straße überdacht und so in eine Markthalle umgewandelt werden (Plan Markthalle).
Nach dem Willen der Stadtplanung soll die Viktoriastraße zum „frequenzbringenden Rückgrat“ der Innenstadt werden. Bisher gibt es an der Straße außer der Spielhalle, der Rückseite von Deichmann und der Mayerschen, eigentlich nur Leerstand.
Das wird sich neuem Pflaster ebenso wenig ändern lassen wie dies am Bongard-„Boulevard“ gelungen ist. Die Markthalle könnte der Anziehungspunkt werden, der benötigt wird, damit die Innenstadtbesucher über die Viktoristraße vom Husemannplatz zum Rathausplatz laufen.
Die Vikoriastraße ist im Bereich der vorgeschlagenen Markthalle sehr breit (28 – 29 Meter), selbst an der Einbiegung Junggesellenstraße verbleiben noch 20 Meter. Fast 210 Meter lang wäre die Halle. Rund 5.300 qm würden überdacht. Das sind ideale Abmessungen für eine Markthalle. Über 50 Ladeneinheiten fänden unter der lichten Überdachung Platz (Plan Markthalle). Trotzdem verblieben zwischen den Läden komfortable Gänge mit einer Breite von 3-4 Metern Breite. In den Gebäuden zu beiden Seiten der Halle könnten Geschäfte Platz finden, die die Angebote der Markthalle ergänzen (Mögliche Läden in der Markthalle). Ein großer Lebensmittelmarkt, Restaurants oder die Post könnten hier unterkommen.
Die Markthalle würde den Husemannplatzes im Westen abschließen. Die Hallenfassade würde die gesamte Platzseite einnehmen, daher sollte sie unbedingt architektonische ansprechend gestaltet werden. Mit der Markthalle an der Westseite erhielte der Platz ein neues, modernes Gesicht. Nach den Plänen der STADTGESTALTER öfnnet sich am Husemannplatz einer der zwei Haupteingänge, der zweite läge am Rathausplatz (Visualisierung). Weitere Zugänge befänden sich an der Südseite von der Viktoriastraße und von der Junggesellenstraße. Über diesen Straßen sollte auch die Anlieferung erfolgen.
Die Markthalle ist über die Haltestellen am Rathaus ideal mit dem Nahverkehr zu erreichen. Am Husemannplatz könnten die Aufgänge vom darunter liegenden Parkhaus direkt in der Markthalle enden. Der Busverkehr, der heute über die Viktoriastraße verläuft, könnte an den Ring verlegt werden (Plan Verlegung Buslinien). Außerhalb der Öffnungszeiten könnte die Markthalle mit dem Rad durchfahren werden, während die Halle geöffnet ist, müssten die Radfahrer absteigen.
Viermal die Woche könnte der Wochenmarkt auf dem Rathaus oder dem Husemannplatz, das umfangreiche Angebot der Markthalle ergänzen. Der Markt könnte zwei mal vormittags und zwei Mal als Feierabendmarkt stattfinden. Dazu sollten die heutigen Märkte hinter dem Bahnhof und auf dem Rathaus zusammen gelegt werden. So sollte in Verbindung mit der Markthalle auch der innerstädtische Wochenmarkt neu aufblühen.
Der Vorschlag der STADTGESTALTER hätte noch einen weiteren gewichtigen Vorteil. Die Halle könnte vergleichsweise kostengünstig errichtet werden. Es müsste von dem Investor und Betreiber der Markthalle kein Grundstück erworben werden. Die Straße kann die Stadt dem Markthallenbetreiber zur Nutzung überlassen, sie bliebe öffentlicher Raum. Die Viktoriastraße müsste zwischen Rathausplatz und Junggesellenstraße lediglich überdacht werden, nur am Husemannplatz wäre eine Hallenkonstruktion nötig. Das hält die Investitionskosten in Grenzen. Entsprechend niedriger können die Mietpreise für die Ladeneinheiten ausfallen.
Die Höhe der Mieten ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Marktläden. Will die Stadt neben erfahrenen Marktladenbetreibern auch Gründer aus der Lebensmittelerzeugung oder dem Lebensmittelhandel bewegen in der Halle eine Ladeneinheit zu eröffnen, muss das Gründungsrisiko überschaubar bleiben.
Die Realisierung
Doch wie könnten die Pläne für eine Markthalle Wirklichkeit werden? Für die Stadtplanung hat weiterhin die Errichtung eines 08/15-Einkaufszentrums Priorität. Den Antrag der Fraktion „FDP & Die STADTGESTALTER“, in einer repräsentative Befragung die Meinung der Bochumer Bürgerinnen und Bürger zum geplanten Einkaufszentrum und möglicher Alternativen einzuholen wurde von SPD, Grünen und CDU abgelehnt (Antrag 20171735). Auf die Meinung der Bürger wird in der Politik gewohnt wenig Wert gelegt.
Bei der Weiterentwicklung der Innenstadt sollten zu allererst die Bedürfnisse der Menschen, die in der Innenstadt einkaufen, dort leben, arbeiten oder sonst Zeit verbringen, im Fokus stehen. Den vielen Fehlplanungen der Stadt sollten nicht weitere folgen. Es ist an der Zeit, dass die Bürger selbst über die Zukunft der Innenstadt entscheiden. Das bedeutet, sie sollten an Stelle der Politik die Entscheidung über den Bau des Einkaufszentrum bzw. der Markthalle treffen.
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