Wattenscheid 2030
Juli 2030 – Wattenscheid befindet sich nach Jahrzehnten des Stillstandes und Verfalls auf dem Weg in eine neue Zukunft. „Studentenstadt Wattenscheid“ nennt sich der lange vernachlässigte Wohnort von 75.000 Menschen jetzt.
Radschnellweg und Studentenexpress verbinden Wattenscheid und Ruhr-Universität
Ich erreiche die Stadt über den neuen Radschnellweg, der Ruhr-Universität, Hochschule und Gesundheitscampus direkt mit Wattenscheid verbindet. Das 4 m breite Asphaltband endet an der Hakortstraße. In einer halben Stunde können die Studenten jetzt ihren Studienort mit dem Rad erreichen. Mit dem Studentenexpress, der 2020 zum ersten Mal fuhr, dauert die Fahrt vom August-Bebel-Park rd. 15 Minuten (Vorschlag Studentenexpress).
Studentenviertel und Streetart auf der Hochstraße
Von der Hakortstraße geht es in die Hochstraße. Die gerade ein völlig neues Gesicht bekommt. Auf der Straße entstehen neue Läden und Kneipen, die Studenten haben die Straße als trendigen und günstigen Wohnort entdeckt. Seit dem 1. Streetartfestival 2023 ist die Straße bunt, viele Fassaden zeigen einzigartige Wandgemälde (Beispiel Streetart) diverser bekannter Graffiti-Künstler. Jedes Jahr kommen neue Kunstwerke im Rahmen des Festivals das groß entlang der ganzen Straße gefeiert wird, hinzu.
Über die Straße fährt nur noch die Straßenbahn und die Autos der Anwohner, sonst bestimmen Radfahrer und Fußgänger das Bild. Seitdem an jeder Ecke eine Radverleihstation zu finden ist, lassen viele Wattenscheider das Auto stehen und nehmen das Rad.
August-Bebel-Park
Weiter geht es Richtung August-Bebel-Park. Den alten Platz gibt es nicht mehr. Jetzt ist alles grün. Der Platz wurde zu einem Park umgestaltet (Vorschlag August-Bebel-Park). Nur noch die Straßenbahn fährt durch den Park. Es gibt einen großen Spielplatz, eine kleine Bühne, Brunnen und Café liegen jetzt mitten in im Park. Hier sitzen die Wattenscheider in der Sonne, treffen sich, machen einen Stopp auf ihrem Spaziergang, spielen eine runde Schach oder Boule, beobachten was andere tun und lassen es sich gut gehen. Diese grüne Oase mitten in der Stadt ist immer belebt. Am Rande des Parks haben sich einige Kneipen und Restaurants mit Biergärten etabliert.
Im Norden des Parks entsteht gerade ein neues Studentenwohnheim. Wenn es fertig ist, soll es 1.000 Wohnplätze für Studenten in Wattenscheid bieten. Sofern der Bedarf weiter wie bisher ansteigt, soll die Zahl noch bis auf 2.000 wachsen.
Die neu gestaltete Innenstadt
Jetzt geht es weiter in das neue Schmuckkästchen der Stadt, die alte Fußgängerzone wurde neu gepflastert, gepflegte Ruhe- und Grüninseln lockern den Weg zum Alten Martk auf. Die Fassaden der alten Gründerzeithäuser wurden wieder hergerichtet (Vorschlag Neuherrichtung Gründerzeitfassaden). Auch die Geschäfte passen sich in ihrer Gestaltung wieder dem Bild der alten Fassaden an. Die übermächtigen Werbeanbauten sind verschwunden. Ich folge dem kleinen Bächle, der vom Brunnen des August-Bebel-Parks runter bis zum Alten Markt fließt
(Beispiel für Bächle, Foto: Joergens.mi). Hier lassen Kinder ihre selbstgebauten Papierschiffe fahren. Wasser ist immer Anziehungspunkt. Wenn es heiß ist, rücken die Wattenscheider die Stühle der Cafés an das Wasser, tauchen ihre Füße hinein, und genießen dabei ein Eis.
Open-Air-Kino und Wandgemälde mit bekannten Wattenscheidern
Die Stadt ist jünger geworden. Auch hier beleben die Studenten das Bild. Der Teeladen, der Bio-Gemüsemarkt, das Secondhand-Geschäft für schicke Markenkleidung sowie das Lese-Café und die Sports-Bar sind erst vor kurzem eingezogen. Am Friedensplatz steht schon die Bestuhlung für das Open-Air-Kino. Dieses Wochenende feiern die Wattenscheider wie jedes Jahr, den berühmtesten Sohn ihrer Stadt, James Bond. Vom Abend bis spät in die Nacht wird ein 007-Film nach dem anderen auf der Projektionsfläche gezeigt, die an der Fassade des ehemaligen Woolworth-Gebäudes herunter gelassen wurde.
Wird die Projektionsfläche wieder hochgefahren zeigt sich auf der Fassade ein ganz besonderes Wandbild. Es zeigt bekannte Köpfe der Stadt, Klaus Steilmann, James Bond, Ekel-Alfred, Leroy Sané und die Kassierer. Sie allen wurden auf dem Gemälde verewigt und stehen auf den virtuellen Balkonen der gemalten Fassade (Vorschlag Wandbild und Projektionsfläche).
WAT-Wurm schlängelt sich entlang der Westenfelder Straße
Am Friedensplatz kommt auch der freundliche Kopf des WAT-Wurms aus dem Boden, der sich die ganze Westenfelder Straße vo der Bahnhofstraße bis zum Platz schlängelt (Vorschlag WAT-Wurm). Dieses Mosaik-Kunstwerk haben 2019 Wattenscheider Bürger und Schüler gebaut. Er dient den Kindern als Spielgerät, Ältere nutzen ihn gerne als Sitzgelegenheit. Mal schlängelt sich der Wurm über das Pflaster, dann verschwindet er im Boden, taucht wieder auf, erhebt sich so hoch, dass die Kinder drunter her krabbeln können oder auf ihn drauf klettern können. Er fasst den kleinen Spielplatz an der Kirche ein ebenso wie die Grün- und Ruheinseln, die bei den Besuchern der Innenstadt so beliebt sind.
Alter Markt
Für mich geht es weiter zum Alten Markt. Auch hier gibt es jetzt viel mehr Sitzmöglichkeiten, der kleine Bach endet in einem spannenden Wasserspiel mit vielen unterschiedlich hohen Fontänen, die einem vorgegebenen Takt folgend aus dem Boden schießen und bei Dunkelheit in verschiedenen Farben beleuchtet werden. Ein Teil des Marktplatzes wird von Segeln überspannt (Beispiel für Überdachung mit Segeln), die bei Sonne nicht nur Schatten spenden, sondern auch dafür sorgen, dass bei Veranstaltungen, wie dem beliebten Weinfest, der Beachparty, dem Karnevalsbiwak oder der Feier zum jährlichen Stadtgeburtstag die Besucher auch bei Regen trocken bleiben.
Zeche Holland-Turm
Zum Abschluss schaue ich mir noch den seit 2019 sanierten Zeche Holland-Turm an. Dort gibt es jetzt eine kleine Ausstellung zum Turm, zu Wattenscheid, dem Bergbau und dem Ruhrgebiet. In dem Gebäude unter dem Turm, befindet sich auch ein Café mit einem angeschlossenen Biergarten und einem Kiosk. Hier verweilen die Spaziergänger, die Senioren aus der Nachbarschaft. Die Radfahrer machen eine kurze Rast und die Familien schauen auf das große Spielareal, wo sich ihre Kinder vergnügen.
Vor dem Turm gibt es Festival-Fläche wo Veranstaltung wie „WAT-Rockt“ oder Techno-Events der Partyfraktion stattfinden. Eine Initiative von engagierten Wattenscheidern hatte 2018 ein entsprechendes Nutzungskonzept entwickelt, dass dann erfolgreich umgesetzt wurde.
Natürlich kann man den Turm mittlerweile auch besteigen, das Wahrzeichen der Stadt, dessen beleuchtetes „Holland-Schild“ auch in der Nacht weithin sichtbar ist. Wo in großen Lettern „Holland“ steht, da liegt die Stadt Wattenscheid, heute, 2030, eine Studentenstadt die ihre Bergbauvergangenheit in Ehren hält und die mit neuem Selbstvertrauen ihre Zukunft gestaltet.
Eine neue Mentalität und weitere Ziele wie Projekte
Die Zeiten, in denen Meckerer und Nörgler neue Ideen verhindert haben, sind überwunden. Wen interessiert, ob die Stadt offiziell ein Teil von Bochum ist, Wattenscheid bleiben Wattenscheid. In einer Stadt, in der es wieder bergauf geht, werden auch die Studenten, die neu in die Stadt kommen, gerne Wattenscheider.
Aber auch 2030 bleibt noch vieles zu tun. Wattenscheid wünscht sich Hochschulstandort zu werden. Einiges muss noch getan werden, damit die Studenten auch nach ihrem Studium in Wattenscheid bleiben. Geplant wird eine komfortable und schnelle Nahverkehrsverbindung die den August-Bebel-Park, den Bahnhof Wattenscheid sowie den Bahnhof Höntrop verbinden und gegebenenfalls noch verlängert werden soll über Eppendorf, Weitmar und Sundern bis zur Ruhr-Universität. Möglicherweise eine Seilbahn?
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Vielleicht dauert es nicht bis 2030, die beschriebenen Dinge umzusetzen, vielleicht dauert es 10 Jahre länger, wahrscheinlich werden auch (noch) ganz andere Dinge umgesetzt. Wichtig ist, dass Wattenscheid voran kommt und sich Schritt für Schritt zu einer besonders lebenswerten und modernen Stadt entwickelt, die so attraktiv ist, dass auch Menschen von außerhalb sie gerne besuchen oder sogar dort leben möchten. Deshalb sollten wir eine Vorstellung davon haben wie Wattenscheid 2030 aussehen sollte.