08 Dez

Buddenbergplatz – Vom Platz zur Mobilitätsstation

Der Buddenbergplatz im Süden des Hauptbahnhofs ist einer der trostlosesten und hässlichsten Plätze der Stadt Bochum. Viele Menschen fühlen sich hier unsicher und halten sich nicht gerne auf dem Platz auf. Dabei ist der Platz für die Attraktiv öffentlicher Verkehrsmittel wichtig. Bisher schreckt der Platz die Menschen ab den Hauptbahnhof von Süden aus zu betreten, dabei sollte er sie motivieren Bus und Bahn zu benutzen.

Ein wesentliche Frage der Innenstadtentwicklung lautet, wie kann der Stadt umgestaltet werden, damit sich die Menschen gerne dort aufhalten?

Bereits 2009 gab es für den Platz bereits erste Umgestaltungsvorschläge, die aber mangels Qualität und Finanzmittel aufgegeben wurden (Beschlussvorlage 20090785). Die folgende Umgestaltung war dann halbherzig und konnte an den eigentlichen Problemen und der nicht vorhandenen Aufenthaltsqualität nichts ändern. Nach massiven Beschwerden, der Platz entwickle sich mehr und mehr zu einem Angstraum (WAZ vom 05.04.18) hat der Oberbürgermeister eine erste Initiative gestartet wie der Platz sicherer und sauberer werden soll (WAZ vom 13.11.18). Zur letzten Sitzung hat die CDU einen Antrag in den Rat eingebracht, mit dem die Verwaltung beauftragt werden soll ein neues bauliches Gestaltungskonzept für den Buddenbergplatz zu erarbeiten (Antrag 20163121).

Die Fraktion “FDP und Die STADTGESTALTER” unterstützt diesen Vorstoß und schlägt ergänzend vor zu prüfen wie der Markt an einen attraktiveren Standort verlegt werden kann (Antrag 20183251).

Vom Platz zur Mobilitätsstation

Mobilitätsstation, Ansicht Fassade, Blick Ferdinandstraße

Die STADTGESTALTER legen jetzt einen ersten Vorschlag für eine konkrete Umgestaltung vor (3D-Visualisierung). Die Grundidee dieses Vorschlages ist es den Buddenbergplatz in eine Mobiltätsstation umzuwandeln.

Mobilitätsstation 3D-Visualisierung

Dazu soll der Platz an der West- und Südseite analog zu der bereits bestehenden Bebauung an der Ostseite mit Gebäuden eingefasst und gegebenenfalls sogar überdacht werden. Von der Ferdinandstraße soll der Platz frei begehbar bleiben, der Gebäuderiegel dort beginnt erst ab der 3. Etage die darunter liegenden Etagen fehlen. So entsteht eine breite Torsituation, über die die neue Mobilitätsstation erreicht werden kann (Ansicht Fassade).

Ferdinandstraße mit Fernbushalten und Radschnellweg

Der Plan der STADTGESTALTER sieht eine Verlegung der Fernbushalte auf de Ferdinandstraße vor. Direkt vor der Station soll zudem die Bushaltestelle modernisiert werden, an der heute 6 Buslinien abfahren (Plan Ferdinandstraße). In der Mobilitätsstation, auf dem heutigen oberen Platzteil können zentral auf einer ovalen Fläche Bänke und eine große Anzeigetafel Platz finden, so dass hier ein attraktiver und trockener Wartebereich für Bus- und Bahnkunden entsteht (Unterer Platzteil und 1. Parketage).

Mobilitätsstation, obere Ebene, Höhe Ferdinandstraße

Rund um das Oval ordnen sich Flächen und Räumlichkeiten für eine Informations- und Ticketstation für das ÖPNV- und Fernbussangebot, eine Radstation, eine Radverleihstation von Metropolrad Ruhr, ein gastronomisches Angebot sowie einen Kiosk an. Auf diese Weise wird die neue Mobilitätsstation zu einem attraktiven Hub, für alle die, die hier auf einen Bus oder die Bahn warten, ein Rad abstellen, leihen oder auf ein Carsharing-Auto oder ein Taxi umsteigen wollen. Ein Taxi-Stand befindet sich bereits in der 1,  Parketage unter dem oberen Platzteil (Unterer Platzteil und 1. Parketage). Für diese Stelle hatte die Fraktion “FDP und Die STADTGESTALTER eine “Kiss and Ride”-Stellfläche vorgeschlagen, wo kurz mit dem Auto vorgefahren und Fahrgäste zum Bahnhof oder der Mobilitätsstation rausgelassen werden können (BOjournal vom 14.07.2017). Auf der ersten Parketage unter dem heutigen Paltz können darüber hinaus alle Car-Sharing-Autos, die heute auf verschiedenen Stellplätzen rund um den Bahnhof stehen, eingestellt werden.

Mobilitätsstation, untere Ebene, Höhe Hauptbahnhof Südausgang

Den oberen Platz auf Höhe der Ferdinandstraße verbindet eine breite Treppe mit dem unteren Platzteil der vor dem Südausgang des Hauptbahnhofs liegt. Dies hatte auch die CDU vorgeschlagen. Auf diese Weise wäre der Hauptbahnhof zukünftig direkt und komfortabel von der Ferdinandstraße über die Mobilitätsstation erreichbar. Zudem sollten beide Platzetagen über einen Aufzug und eine Rampe verbunden werden.

Der Radschnellweg könnte im Westen direkt an den neuen Gebäuden entlang auf die Ferdinandstraße geführt werden. Auf diese Weise kommen auch die Nutzer die Radautobahn, schnell auf den Platz und können die Angebote der Radstation und der Radverleihstation von Metropolrad einfach nutzen oder an der Mobilitätsstation schnell und unkompliziert auf ein anderes Verkehrsmittel umsteigen.

Mobilitätsstation, Draufsicht

In den Etagen über der heutigen Platzebene können Büroräumlichkeiten oder Wohnungen geschaffen werden. Der Plan der STADTGESTALTER sieht ein Gründach vor. Auf dem Dach gäbe es zudem die Möglichkeit Lofts oder eine Rooftop-Bar einzurichten (Mobilitätsstation Draufsicht). Diese Einrichtungen würden zu weiterem Leben auf dem Platz sorgen.

Räumlichkeiten für Obdachlose und Suchtkranke

Für Obdachlose und Dorgenabhängige sollen nach den Vorstellungen der STADTGESTALTER im Erdgeschoss der Nordteils der neuen Gebäude Räumlichkeiten für die Krisenhilfe oder eine ähnliche Einrichtung untergebracht werden. Hier soll es auch einen Alkoholkonsumraum für Suchtkranke geben, wie ihn die Fraktion “FDP und Die STADTGESTALTER” bereits an anderer Stelle vorgeschlagen hatte. So können Obdachlose und Drogenabhängige vor Ort betreut werden und finden eigene Sanitär und- Aufenthaltsräume. Sie müssen nicht mehr auf dem Buddenbergplatz auf dem Boden hocken oder liegen.

Der Wochenmarkt soll in die Innenstadt umziehen

Der Wochenmarkt soll nach dem Plan der STADTGESTALTER in die Innenstadt verlegt werden. Dort sollte zusammen mit Markthalle, Markt auf dem Rathausplatz und am Kuhhirtenplatz ein neues, größeres Marktangebot geschaffen werden. Bisher ist der Markt nur für Autofahrer gut erreichbar. Fußgänger und Radfahrer aus der Innenstadt kommen kaum. Zukünftig sollen auch Besucher der Innenstadt den Markt leicht erreichen können und Marktbesucher angeregt werden auch die Innenstadt aufzusuchen.

Der Funktionswandlung vom Platz zu einer Mobilitätsstation bietet sich an

Der Buddenbergplatz in eine Mobilitätsstation umzuwandeln ist nahe liegend. Der Hauptbahnhof ist für alle Verkehrsmittel der zentrale Umsteigepunkt in der Stadt. Der Bahnhof ist immer belebt. Die Angebote für Radfahrer, Carsharing und Fernbusse sind aber bisher nicht optimal am Bahnhof angebunden oder sind unzureichend. Dieses Problem kann die Mobilitätsstation lösen. Aus dem trostlosen und hässlichen Platz wird ein belebter und attraktiver Ort mit einer neuen wichtigen Funktion.

Die STADTGESTALTER schlagen zudem vor die Umwandlung des Platzes als Projekt in das Innenstadtentwicklungskonzept aufzunehmen, so dass eine teilweise Finanzierung durch das Land möglich wird.

3 Gedanken zu „Buddenbergplatz – Vom Platz zur Mobilitätsstation

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