25 Nov

Dachpark in der Innenstadt

Die Großteil der Dächer entlang der Bochumer Fußgängerzone sind flach, also ideal für die Anlage von Dachgärten, Grünflächen und Gärten. Die Begrünung von Hausdächern liegt nicht nur im Trend, das Grün auf dem Dach verbessert das Mikroklima der Stadt, schafft neue Oasen für Pflanzen Tiere, besonders Vögel und Insekten. Dazu zeigt zum Beispiel das Café in der Dachetage des Baltz-Haus, von den Dächern der Stadt hat man völlig neue Ausblicke über die City.

Die Idee des Dachparks – Vorbild High Line Park, NYC

Was liegt also näher als die Innenstadt durch eine neue Attraktion auf den Dächern der Stadt zu bereichern. Die STADTGESTALTER schlagen daher vor nicht nur einzelne Dächer der Innenstadt zu begrünen, sondern dort gleich einen ganzen Park zu schaffen (Plan Dachpark), den die Besucher der Innenstadt durchlaufen und erleben können.

Ähnliches gibt bereits in New York, wo der High Line Park zu den Top-Attraktionen der Stadt zählt. Der Park zieht auf der Trasse einer ehemaligen Hochbahn über 2,33 km durch den Meatpacking-District, im westen Manhattens (Verlauf High Line Park). Die Bepflanzung ändert sich von Abschnitt zu Abschnitt, Wiesen und Rasenflächen wechseln mit unterschiedlichsten kleinen und großen Strauchbeplanzungen, auch kleine Baumheine finden sich am Wegesrand (Bild1, Bild2, Bild3, Bild4, Bild5, Bild 6). New Yorker wie Touristen genießen mitten in der Stadt die Natur, die einzigartige Lage, die Ausblicke, spazieren das grüne Band entlang, stehen an den Geländern schauen hinunter in die Stadt, erfreuen sich an den Kunstwerken, die im Park stehen, treffen sich auf einen Kaffee oder entspannen sich auf den zahllosen Sitzmöbeln. Im High Line-Park pulsiert das Leben der Stadt. Der High Line Park machte aus einem trostlosen Industrie-Bezirk ein hippes Stadtquartier.

Der Vorschlag der STADTGESTALTER sieht für die Bochumer Innenstadt einen Dachpark vor, der sich vom ehemaligen Sinnleffers-Gebäude an der Drehscheibe bis zur Ecke des Dr.-Ruer-Platzes zur Huestraße zieht (Plan Dachpark). Zunächst verläuft der Dachgarten Richtung Süden entlang der Kortumstraße, bis auf Höhe von C&A. Dort wechselt man über eine Brücke die Straßenseite. Weiter geht es entlang der Harmoniestraße und anschließend entlang des Dr.-Ruer-Platzes bis zur Huestraße. Nach den Plänen der STADTGESTALTER ist der Weg durch den Park 333 m lang. Für die Auf- und Abgänge zum Park werde Aufzuganlagen benötigt. Der Park umfasst die Dächer von mindestens 17 Gebäuden und verläuft auf Höhe des 5.-7. Stockwerks über die Dächer der Stadt.

Die Realisierung

Die Umsetzung eines solchen Parks wäre ein Meisterstück der Innenstadtentwicklung. 17 Hauseigentümergemeinschaften müssten für das Projekt unter einen Hut gebracht werden. Das gelingt nur, wenn die Eigentümer das Potential erkennen und bereits sind für ein einmaliges Highlight der Innenstadt ihre Dächer bereit zu stellen. Für die Hauseigentümer ergeben sich neue Chancen. Zukünftig entfiele nicht nur die Pflege und Instandhaltung des Daches, auch könnte auf dem Weg ein Café, Restaurant, eine Rooftopbar oder kleine Dachgeschäfte eingerichtet werden. Entlang des Parks können darüber hinaus attraktive Dachwohnungen entstehen, wie dies auch entlang des High Line Parks zu beobachten ist.

Für die Anlage des Dachparkes ließen sich Fördermittel aus Begrünungs-, Klima- und Stadtentwicklungsfördertöpfen erschließen. Die Kosten für den Weg sowie Auf- und Zugänge müsste dagegen im Wesentlichen die Stadt schultern. Gegebenenfalls ließe sich die Anlage des Parks im Rahmen des geplanten Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für die Innenstadt finanzieren. Darüber hinaus müsste die Stadt die Wartung und die Pflege des Parks organisieren. Die Unterhaltung und Pflege des Parks gestaltet sich regelmäßig etwas einfacher als sonst bei städtischen Grundflächen, da der Park in den Nachtstunden außer zu besonderen Anlässen nicht zu begehen sein wird.

In New York kümmern sich die „Friends of the High Line“ um den Park. Die hier organisierten „Caretaker“ bieten Führungen an, veranstalten Feste wie Ausstellungen im Park und kümmern sich um seine Pflege und Unterhaltung. Zu diesem Zweck bekommt die Non-Profit-Organisation von der Stadt ein festes Budget zur Verfügung gestellt.

Das Projekt „Dachpark Bochum“ ist sehr ambitioniert und nur zu verwirklichen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Mittel und Wege zu finden das Projekt zu realisieren erfordert von Hauseigentümern, Werbegemeinschaften und Stadtgesellschaft ein klares Bekenntnis für die Zukunft der Innenstadt, weg von der eindimensionierten Einkaufsfunktion hin zu einem einmaligen, vielfältigen Ort mit besonderer Aufenthaltsqualität im Herzen des Ruhrgebietes.

Alleinstellungsmerkmal für Bochum

Ein Park über den Dächern der Innenstadt könnte zu einem Besuchermagneten werden. Ein solcher Park würde für Bochum ein Alleinstellungsmerkmal bedeuten. In welcher Großstadt sonst in Deutschland gibt es in der Innenstadt so viele zusammenhängende Flachdachflächen? Wir sollten versuchen diese Chance zu nutzen.

7 Gedanken zu „Dachpark in der Innenstadt

  1. Ja, das wäre ein sehr ambitioniertes Projekt und wirklich mal ein Alleinstellungsmerkmal für Bochum. Ohne jedoch pessimistisch sein zu wollen, glaube ich, dass dieses Projekt mit dieser Stadtspitze nicht realisiert wird. Ist diese doch viel zu sehr im Gestern verhaftet bzw. hat bislang nicht wirklich einen umfassenden Plan für Bochums Stadtentwicklung entwickelt. Nach wie vor soll die wenige schützenswerte Architektur abgerissen werden, um an diese Stelle trostlose Shopping-Center à la Stadtbadgalerie zu errichten, die natürlich ebenfalls vom Leerstand geprägt sein werden. Da fällt einem selbst das Kopfschütteln schwer bei soviel Idiotie.
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  5. Sehr gut. Ich wünsche mir, dass dieser Dachpark Realität wird. Dann nämlich bekäme für mich das begehbare Dach des Telekomblocks einen Sinn. Dann würde ich eine Strategie und ein Konzept hinter dem Handeln der Stadtspitze erkennen. Der Telekomblok ist doch räumlich sehr begrenzt. Insofern zwar ein Leuchtturm. Ein Hingucker - sehr teuer und damit allein schafft an noch nicdth den Anschluß an die Zukunft. Hat das Konzept der Stadtgestalter eine Chance?
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