28 Mai

Omid Pouryousefi lässt sich von rechter Hetze nicht einschüchtern

Am 27. Mai 2015 wurde bei Youtube von dem User „Aria Polizei 88“ ein Video mit dem Titel „HoGeSa Rap“ hochgeladen (https://www.youtube.com/watch?v=j7TQ2koeJsc – Video wurde mittlerweile von YouTube gelöscht). In diesem Clip wird gegen Omid Pouryousefi als unabhängiger Oberbürgermeisterkandidat gehetzt. Unter anderem heißt es in dem Liedtext: „Ich lass mich doch nicht von einem Kanacken regieren. Wenn der Arier kommt und dir auf die Fresse haut, dann hilft Dir keiner mehr, auch nicht Deine FDP. Verpiss Dich aus Deutschland! (…) Ich lade die Waffe und komm Dich besuchen mit einer Maske.“

hogesa screenshotDer Sänger greift Pouryousefi also vor allem deswegen an, weil er nicht in Deutschland, sondern im Iran geboren wurde. Am Ende des Videos wird zudem ein Plakat mit dem Bild von Pouryousefi verbrannt. Offensichtlich soll das zeigen, dass die Hetzer ihre Drohung auch ernst meinen. Auf das Video aufmerksam gemacht wurde ein Praktikanten des Projekts „X-Vision“, das Pouryousefi leitet.

“Diese hetzerische Attacke erschreckt mich”, erklärt Omid Pouryousefi. “Das ist nicht das Bochum, das seit langen Jahren meine Heimat ist, in dem ich gerne lebe und für das ich mich aus ganzem Herzen engagiere. Im Jahr 2015 hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich allein wegen meiner Herkunft angegriffen werde.”

“Eins steht für mich aber fest: ich werde mich von dieser Hetze nicht einschüchtern lassen”, so Pouryousefi weiter.

“Ich habe Bochum als weltoffene und vielfältige Stadt kennengelernt. Ich weiß, dass die Bürgerinnen und Bürger von solchen stumpfen Attacken angewidert sind. Und das gibt mir die Kraft, mich jetzt nicht zu verstecken, sondern meinen Weg weiterzugehen. Ich werde mich nun umso mehr für eine tolerante und offene Gesellschaft in unserem Bochum eintreten.”

Viele User haben den Clip bereits bei YouTube gemeldet und Anzeige erstattet.

Pouryousefi wird am Donnerstag zur Polizei gehen, um die Autoren des Raps anzuzeigen. Er macht deutlich: “Niemand soll den Eindruck bekommen, dass er mit einer solchen Hetze durchkommt.”

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