19 Mrz

Offener Brief an die Bogestra

Vor fast genau 5 Wochen haben die STADTGESTALTER beim Vorstand der Bogestra angefragt, ob dort Interesse bestünde, mehr über die Seilbahnidee zu erfahren. Entsprechend wurde der Bogestra angeboten die Idee wie zuvor schon anderen (EGR, IHK, BochumMarketing, Werbegemeinschaften der Innenstadt, Ruhrpark, RUB, MIT und weitere) ebenfalls vorzustellen. Leider hat die Bogestra jede Antwort verweigert. Auf eine telefonische Nachfrage nach 3 Wochen reagierte der Pressesprecher ungehalten. Auf eine weitere Nachfrage meldete er sich erst gar nicht zurück. Für die STADTGESTALTER Anlass sich in
einem offenen Brief an den Vorstand der Bogestra zu wenden.

Sehr geehrter Herr Kerber,
sehr geehrter Herr Schlotzhauer,

bogestra logo mit seilbahnvor 5 Wochen haben wir uns mit einer Mail an Sie gewendet, in der wir Ihnen vorgeschlagen hatten, Ihnen unsere Seilbahnidee vorzustellen. Leider erfolgte bis heute keine Rückmeldung. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir allein aus Höflichkeit Mails, die uns erreichen, zeitnah beantworten. Auch gingen wir davon aus, dass wie alle städtischen Betriebe auch die Geschäftsführung der Bogestra mit Vertretern aller Parteien und Listen, die im Rat vertreten sind, unvoreingenommen Gespräche führt. Gibt es diese Gepflogenheiten bei der Bogestra nicht? Oder warum haben Sie bis heute nicht reagiert? Dabei hatte ihr Pressesprecher Christoph Kollmann eigentlich anderes zugesichert.

Auch sprach er davon, dass Sie vor einer Antwort auf unsere Mail erst einige Gespräche führen müssten. Wir fragen uns, mit wem? Hört man sich nicht erst eine Idee an, lässt sie sich vorstellen und führt erst danach Gespräche und Diskussionen, um die Idee einschätzen und sich ein genaues Urteil bilden zu können? Oder fragen Sie zunächst bei der in der Stadt regierenden Politik nach, wie sie sich zu dem Thema verhalten sollen? Das wollen wir Ihnen nicht unterstellen. Doch die Aussagen Ihres Pressesprechers und Informationen aus anderer Quelle lassen leider genau das vermuten.

Bedenklich stimmt uns auch die Art der Reaktion Ihres Pressesprechers auf unsere Nachfrage. Als wir nach 3 Wochen höflich nachgefragt haben, ob Sie sich schon mit unserem Vorschlag befasst hätten, mussten wir uns in einem unangemessen herablassenden Ton den Vorwurf anhören, wir hätten es wohl etwas eilig. Wir sollten mal nicht so ungeduldig sein, die Bogestra würde schon selbst entscheiden, wann sie wem antwortet und was. Geht man so mit Menschen um, die nichts weiter tun, als nach drei Wochen höflich nachzuhören, warum ihre Mail immer noch nicht beantwortet wurde? Zumindest versprach ihr Pressesprecher, dass sie sich noch melden würden, jedoch gleich mit dem klar stellenden Hinweis, wann und was sie antworten würden, wäre allein Ihre Sache und nicht unsere. Eine befremdliche Art mit einem eigentlich positiv gemeinten Vorschlag umzugehen.

Auch die nächsten zwei Wochen warteten wir vergeblich auf die in Aussicht gestellte Antwort. Die kam bis heute nicht. 5 Wochen sind mittlerweile seit unserer Anfrage vergangen. Auch erhielten wir nie eine Mail, dass unsere Anfrage eingegangen sei und wann sie ggf. doch noch beantwortet würde.

Schade. Wir hatten gehofft, Sie stünden neuen Ideen unvoreingenommen und offen gegenüber. Es drängt sich leider der Eindruck auf, dass dem offenbar nicht so ist. Auch eine erneute Anfrage in dieser Woche war vergeblich. Ein Mitarbeiter des besagten Pressesprechers sagte zwar einen Rückruf zu, der erfolgte aber leider nicht.

Offensichtlich besteht kein Interesse sich mit der Seilbahnidee zu beschäftigen. Oder gibt es eine politische Weisung, jede Anfrage zu diesem Vorhaben zu ignorieren? Ihr Verhalten wirft Fragen wie diese auf, wir wissen es aber nicht.

Natürlich muss eine Seilbahn auch nicht von der Bogestra betrieben werden. Dies kann wie in Koblenz auch ein Unternehmen tun, deren Zweck allein der Betrieb eines Seilbahnnetzes ist oder auch der Hersteller einer Seilbahn selbst. Es war jedoch nie unser Bestreben für den Seilbahnbetrieb den 28 Ruhrgebiets-Nahverkehrsunternehmen im VRR noch ein weiteres hinzuzufügen. Im Gegenteil, Ziel unserer Politik war und ist es, im Ruhrgebiet die bestehenden Nahverkehrsunternehmen intelligent zu einem Unternehmen verschmelzen, damit das Kirchturmdenken in den einzelnen Unternehmen aufhört und ein ruhrgebietweites von lokaler Politik unabhängiges Denken einsetzt.

Wir bedauern es außerordentlich, dass Sie nicht den Mut gefunden haben, uns gegenüber offen darzulegen, warum Sie sich nicht mit der Seilbahnidee beschäftigen wollen und daher eine Vorstellung unsererseits ablehnen. Dabei hätte eine ernsthafte Beschäftigung mit der Idee unseres Erachtens doch eine Vorstellung vorausgesetzt.

Mit der Nichtbeantwortung unserer Anfrage über einen Zeitraum von 5 Wochen haben Sie ihr Desinteresse aber gleichwohl mehr als deutlich gemacht. Wir werden ihren Pressesprecher daher nicht weiter mit ihm offenbar unangenehmen Nachfragen bedrängen.

Sollten Sie entgegen des von uns gewonnen Eindrucks doch eine Vorstellung der Seilbahnidee wünschen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir melden uns umgehend zurück.

Mit freundlichen Grüßen
Die STADTGESTALTER

Vorstand – Die STADTGESTALTER
Tanya Wolf
Gregor Sommer
Andreas Sierigk
Helmut Wahl
Dr. Volker Steude

Das demonstrative Desinteresse eines städtischen Nahverkehrsunternehmens wie der Bogestra gegenüber neuen Ideen zum Ausbau des ÖPNV-Netzes zeigt eine wesentliche Ursache, warum der Öffentliche Nahverkehr im Ruhrgebiet im Unterschied zu vielen anderen Stadtagglomerationen so unterentwickelt ist.

2 Gedanken zu „Offener Brief an die Bogestra

    • Die Begründung Ihrer Behauptung lässt sich leider für uns nicht nachvollziehen. Der Vorstand des VRR, das Verkehrsministerium NRW, die städtischen Werbegemeinschaften, Bochum-Marketing, IHK, EGR, Ruhrpark, RUB, Bochum Perspektive 2022 und andere nehmen die Idee ernst und sehen sie positiv.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.